Kurz nach seinem Rückzug aus dem Bundestag hat der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel einen neuen Job. Er werde künftig Kunden für die Eurasia Group beraten, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Eurasia Group hat sich auf Politikberatung spezialisiert und bezeichnet sich selbst als "globale Führungskraft in politischer Risikoanalyse."
Eurasia-Chef Ian Bremmer erklärte einer Mitteilung zufolge: "Ich habe im Laufe der Jahre viel von Sigmar gelernt. Das Wissen und die Perspektive, die er mitbringt, werden für die Kunden der Eurasia Group unerlässlich sein." Als Europa-Experte werde Gabriel "Einblicke in die sich rasant verändernde politische Landschaft der Region" geben können.
SPD:Zwei, die sich schlugen und vertrugen
Andrea Nahles und Sigmar Gabriel haben sich gegenseitig viel ermöglicht, aber auch manches versagt. Nun verabschieden sie sich gleichzeitig aus der Politik. Über eine sehr typische Geschichte für die SPD.
In der Mitteilung wird Gabriel zitiert, er freue sich darauf, "meine Erfahrungen aus erster Hand nutzen zu können, um Kunden dabei zu beraten, sich im aktuellen, herausfordernden geopolitischen Umfeld zu bewegen".
Gabriel hatte zum 1. November sein Bundestagsmandat niedergelegt. Er war von 2009 bis 2017 SPD-Chef und hatte mehrere Ministerämter inne. Daneben ist Gabriel Vorsitzender der Atlantik-Brücke.
Um seine Zukunft hatte es in den vergangenen Wochen viele Spekulationen gegeben. So hatte unter anderem die Bild am Sonntag gemeldet, Gabriel werde wohl neuer Präsident des Automobil-Verbandes und damit Cheflobbyist der Autoindustrie. Der ehemalige Wirtschaftsminister sagte jedoch einige Zeit später, er stehe nicht für das Amt zur Verfügung.