Vorschlag-Hammer:Gemeinsam im Takt

In Bayern gibt es neben den vielen Profi-Orchestern auch eine enorme Menge von Laienensembles. Alle vier Jahre treffen sich die ambitioniertesten unter ihnen zum Bayerischen Orchesterwettbewerb

Kolumne von Susanne Hermanski

Die Vielen - so nennt sich das Bündnis von Kultureinrichtungen wie Theatern, Museen, Galerien, Opernhäusern und Clubs, die gemeinsam gegen rechts die Gefahren von rechts und für die Freiheit der Kunst auftreten. Zusammenstehen, zusammenhalten und das im richtigen Moment auch laut und deutlich ausdrücken, das ist das Gebot der Stunde. Menschen, die ebenfalls viele sind, und die ganz grundsätzlich wissen, wie wichtig es ist, wie aus einem Munde zu sprechen und doch aus ganz vielen verschiedenen Charakteren und Couleurs zu bestehen, sind beispielsweise die Orchestermusiker. In Bayern, so schätzt man, gibt es neben den vielen Profis in diesem Bereich auch eine enorme Menge von Laienensembles, von etwa 3000 kann mal wohl ausgehen. Alle vier Jahre treffen sich die ambitioniertesten unter ihnen zum Bayerischen Orchesterwettbewerb.

Heuer findet das vom Bayerischen Musikrat organisierte Großereignis zum zehnten Mal statt, nach 2011 und 2015 wieder einmal in den Studios des Bayerischen Rundfunks. In diesem Jahr treten am Freitag, 15., und Samstag, 16. November, etwa 1000 Musikerinnen und Musiker in zehn Kategorien an: von Zupf- oder Akkordeon-Ensembles über Sinfonieorchester bis hin zu Posaunen-Chören. Die Besten dürfen dann vom 16. bis 24. Mai 2020 am Deutschen Orchesterwettbewerb in Bonn teilnehmen. Außerdem wird der BR Sonderpreise vergeben: Bis zu vier ausgewählte Ensembles dürfen mit seinen Tonmeistern ihre Stücke professionell im Studio aufnehmen.

Eine Fachjury aus Mitgliedern der Münchner Philharmoniker, Dozenten der Bayerischen Musikhochschulen und anderen vergibt die Bewertungen. Bei der Abschlussveranstaltung am Samstag werden die Preisträger gekürt. BR-Klassik überträgt das Abschlusskonzert mit Preisverleihung, Preisträger- und Hintergrundgesprächen von 20.15 Uhr an per Video-Livestream im Internet. Das kann sich sogar der scheue Einzelgängertyp zu Hause auf dem Sofa anhören und genießen.

Wer doch lieber unter Menschen geht, dem sei ein anderes Ereignis Vieler ans Herz gelegt: Das Doppelkonzert zu 40 Jahre Madrigalchor der Hochschule für Musik und Theater in München an diesem Donnerstag, 14. November, im Herkulessaal und am Freitag, 15. November, in der Großen Aula der Hochschule in der Arcisstraße. Im Herkulessaal führt der Chor das Deutsche Requiem von Johannes Brahms auf - unter Mitwirkung von weit mehr als 200 Sängerinnen und Sängern. Allesamt sind dies Studierende und Alumni der Hochschule und dessen Orchester begleitet sie. Zu erwarten ist dabei garantiert nicht Masse, sondern feinste Klasse.

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