IS-Rückkehrer:Unsere Islamisten

Deutschland muss nach Syrien ausgereiste Extremisten wieder zurücknehmen. Ihre Fälle sind Sache unserer Behörden und Gerichte.

Von Jan Bielicki

Sieben waren es nun, auf den ersten Streich. Und der nächste folgt, wenn auch nicht sogleich, so doch bestimmt. Die Türkei hat sieben Deutsche, mutmaßliche Anhänger des IS und deren Angehörige, die sie "ausländische Terrorkämpfer" nennt, in ein Flugzeug Richtung Berlin gesetzt und abgeschoben. Sie werden nicht die Letzten sein - und das kann man den Behörden in Ankara nicht verdenken. Kein Staat der Welt muss es dulden, dass sich Straftäter oder Extremisten ausländischer Herkunft auf seinem eigenen Territorium tummeln.

Natürlich muss Deutschland tun und tut nun auch, was es von anderen Staaten verlangt, und Staatsbürger, die ihr Aufenthaltsrecht in einem anderen Land verwirkt haben, wieder aufnehmen. Und das gerade auch, wenn es Extremisten sind, die man eigentlich in Gegenden wünscht, wo der Pfeffer wächst. Aber den Menschen dort kann man solche Leute nun mal nicht zumuten.

Hunderte Deutsche haben sich als Anhänger oder gar Terrorkämpfer des IS aufgemacht nach Syrien. Deutlich wird dabei wieder einmal, dass der militante Islamismus eben nicht irgendeine fremdländische Ideologie ist. Es sind unsere Islamisten, womöglich unsere Straftäter. Mit ihnen umzugehen, ist daher Sache unserer Behörden, unserer Gerichte, unseres Rechtsstaats.

© SZ vom 15.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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