Pöcking:Wasser wird teurer

Gemeinde hebt Preis wegen hoher Investitionen stark an

Das Trinkwasser in Pöcking wird teurer. Gegen die Stimme von Margarete Kaspar (CSU) hat der Gemeinderat am Donnerstag beschlossen, dass die Wassergebühren von derzeit 1,65 Euro pro Kubikmeter auf 2,14 Euro angehoben werden. Die neuen Preise sollen ab Januar 2020 gelten. "Die Steigerung ist sehr gravierend", monierte die Maisinger Landwirtin Kaspar. Insbesondere Bauern, die Milchwirtschaft betreiben, seien sauer vor dem Hintergrund, dass eine Kuh täglich etwa 200 Liter Wasser benötige. Christian Hörndl (SPD), ebenfalls Landwirt, erwartete, dass der Unmut noch wachse, sobald der Wasserzweckverband in ein kommunales Unternehmen umgewandelt werde. Dann würden die Gebühren erneut steigen.

Erst im Oktober hatten die Gremien von Feldafing und Pöcking in einer gemeinsamen Sitzung den Beschluss gefasst, ein kommunales Unternehmen zu schaffen, das auch die Leitungsnetze übernimmt. Sie versprechen sich Vorteile bei der Auftragsvergabe und Synergieeffekte beim Personal. Bürgermeister Rainer Schnitzler zeigte zwar Verständnis für den Unmut der Bauern, hielt aber eine Gebührenerhöhung für unumgänglich. "Der Gesetzgeber lässt uns keinen Spielraum." Die Ausgaben seien in den vergangenen beiden Jahren höher als die Einnahmen gewesen, eine Unterdeckung sei nicht zulässig. Grund für die steigenden Preise seien die hohen Investitionen in den vergangenen Jahren, etwa in einen neuen Wasserhochbehälter.

Die Gemeinde Pöcking hat darüber hinaus regelmäßig das Leitungsnetz saniert. Dadurch ist der Wasserpreis laut Schnitzler auch höher als in der Nachbargemeinde, deren Leitungen doppelt so alt seien. Bei der Übernahme durch das neue Kommunalunternehmen soll dies berücksichtigt werden. Die Preise werden neu kalkuliert, sobald das Kommunalunternehmen den Betrieb aufnimmt. Sogar der Rathauschef erwartet, dass dann die Gebühren erneut steigen. "Es wird nicht billiger werden", erklärte er.

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