Klimaschutz:Strom wird grün, das Auto nicht

Klimaschutz: Die Internationale Energieagentur (IEA) hat diese Woche ihren jährlichen "World Energy Outlook" veröffentlicht.

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat diese Woche ihren jährlichen "World Energy Outlook" veröffentlicht.

(Foto: SZ-Grafik)

Der jährliche Bericht der Internationalen Energieagentur zeigt, dass die Energiewende gut voran kommt. Allerdings nicht an allen Stellen. Ein Überblick in Grafiken.

Von Christian Endt und Sarah Unterhitzenberger

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat diese Woche ihren jährlichen "World Energy Outlook" veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass die Energiewende an manchen Stellen gut vorankommt: Die Preise für Solar- und Windkraft sind so stark gefallen, dass sie vielerorts günstiger sind als Kohle oder Gas. Spätestens im übernächsten Jahrzehnt, so prognostiziert die IEA, wird Sonne daher zum globalen Stromerzeuger Nummer eins.

Der Pfad, der laut IEA-Berechnungen nötig wäre, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, sieht vor, dass die globalen Treibhausgas-Emissionen schon vom kommenden Jahr an zügig fallen müssten. Ein Blick auf die bisherige Entwicklung der Emissionskurve lässt dies unwahrscheinlich erscheinen.

Kaum Fortschritte sind bislang im Verkehrssektor zu erkennen. Nicht nur der Flugverkehr wächst rasant, auch die Zahl der Autos nimmt zu. Die wenigsten davon fahren mit Elektroantrieb. Stattdessen steigt der Anteil der SUV, die besonders viel Sprit verbrennen. Die Gesamtemissionen aller anderen Pkw sind rückläufig, der SUV-Boom dreht den Trend allerdings um.

Ein Thema des Berichts ist auch der Zugang zu Energie in Weltregionen, bei denen das bisher keine Selbstverständlichkeit ist. Die Energieagentur geht davon aus, dass sich dieses Problem bis zum Jahr 2030 weitgehend erledigt hat. Im Afrika südlich der Sahara soll sich der Anteil der Menschen mit Stromversorgung bis dahin mehr als verdoppeln. Weltweit könnten dann jedoch immer noch mehr als 600 Millionen Menschen ohne Strom leben.

Für ihre früheren Berichte stand die IEA öfter in der Kritik, weil sie das Aufstiegspotenzial der Erneuerbaren Energie unterschätzt und die Zukunffsaussichten von fossilen Treibstoffen und Kernkraft überschätzt hat. Die Organisation ist nicht unabhängig, sondern als Zusammenschluss der OECD-Mitgliedsstaaten eine Regierungseinrichtung.

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