Zugspitze:Föhnsturm beeinträchtigt Start der Skisaison

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Umgestürzte Bäume liegen auf dem Friedhof im Ortsteil Partenkirchen. Ein Föhnsturm hatte am Morgen im Landkreis für Schäden gesorgt, auch Bahnlinien mussten gesperrt werden. (Foto: dpa)
  • Ein schwerer Föhnsturm hat im Landkreis Garmisch-Partenkirchen die Feuerwehr auf Trab gehalten und zu knapp 100 Einsätzen geführt.
  • Betroffen waren auch die ersten Skifahrer auf der Zugspitze.
  • Aufgrund des Windes konnten eine Bahn sowie die beiden dazugehörigen Abfahrten auf Deutschlands höchstem Berg nicht wie geplant in Betrieb genommen werden.

Ein schwerer Föhnsturm hat im Landkreis Garmisch-Partenkirchen die Feuerwehr auf Trab gehalten und den Verkehr beeinträchtigt. Auch der Start der Skisaison war beeinträchtigt. Die Feuerwehr sei zu knapp 100 Einsätzen ausgerückt, teilte die örtliche Polizeiinspektion am Freitag mit. Es seien vor allem zahlreiche Bäume umgerissen worden, sagte ein Sprecher des Landratsamtes. Auch der Zugverkehr zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald war unterbrochen, ebenso auf der Strecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Reutte in Tirol.

Aufgrund des stürmischen Windes konnten eine Bahn sowie die beiden dazugehörigen Abfahrten auf Deutschlands höchstem Berg zunächst nicht wie geplant in Betrieb genommen werden, wie die Bayerische Zugspitzbahn berichtete. "Sobald der Wind nachlässt, wird auch dieser Bereich des Skigebietes geöffnet." Das Skigebiet Zugspitze war am Morgen mit dem Sessellift Sonnenkar und drei Pisten bei einer Schneehöhe von 30 Zentimetern in die Wintersaison gestartet - als erstes Skigebiet in Deutschland.

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Auf der Talstrecke der Zugspitz-Zahnradbahn verkehrten keine Züge, hieß es. Bäume stürzten auf die Strecke. Fahrgäste mussten auf Busse umsteigen. Der Sturm richtete auch an Bergbahnen Schaden an, etwa im noch geschlossenen Skigebiet Garmisch-Classic. Umgestürzte Bäume hätten Markierungs- und Pistentafeln beschädigt, es gebe Windbruchschäden, teilte die Zugspitzbahn mit. An der Talstation der Alpspitzbahn deckte der Sturm einen großen Teil des Daches ab. Der Schaden werde nur mit Hilfe der Feuerwehr Grainau und einem Dachdeckerunternehmen provisorisch behoben.

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Besonders betroffen vom Sturm waren den Angaben zufolge Garmisch und Mittenwald. Schwerere Schäden waren zunächst nicht bekannt. Die Polizei berichtete von einem verletzten 31-jährigen Bauarbeiter. Er wurde von einer Werbetafel getroffen, die sich durch den Wind von ihrer Befestigung an einem Baukran gelöst hatte.

Die Bahn musste nach dem Sturm mehrere Zugstrecken sperren. Zwischen Garmisch-Partenkirchen und Reutte in Tirol fiel ein Baum ins Gleis; die Störung sollte nach Angaben der Bahn noch bis mindestens Sonntag dauern. Zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald meldete die Bahn eine Oberleitungsstörung; hier rechnete die Bahn mit einer Behebung bis zum Abend. In beiden Fällen wurde Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Eine weitere Sperrung gab es zwischen Murnau und Oberammergau, dort wurden die Probleme aber als geringer eingestuft.

Autofahrer mussten am Vormittag auf den Bundesstraßen 2 und 23 aufpassen. Die Straßen wurden stellenweise vorübergehend gesperrt. Nach Polizeiangaben sollte zudem in Vorderriss nahe der österreichischen Grenze eine kleine Mautstraße bis zum Samstag gesperrt bleiben. Die Straße führe durch einen Wald, und es seien mehrere Bäume umgefallen, sagte ein Sprecher. Die Straße sei aber zu dieser Jahreszeit nur sehr wenig befahren.

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