Freising/Ebersberg:Mangel an Auszubildenden

Die Zahl liest sich beeindruckend. Gerade einmal 32 Bewerber, die bisher keine Ausbildungsstelle gefunden haben, sind in der Freisinger Arbeitsagentur gemeldet - in allen vier Landkreisen, die zum Agenturbezirk gehören, also in Freising, Dachau, Ebersberg und Erding. Den Betrieben dagegen bereitet diese Entwicklung Kopfzerbrechen, 451 Stellen sind unbesetzt geblieben, quer durch alle Branchen, wie Agentur-Chef Nikolaus Windisch am Dienstag bei der jährlichen Pressekonferenz zum Ausbildungsmarkt sagte. "Das ist eine große Diskrepanz". Ein Ausgleich sei nicht mehr möglich. Der Fachkräftemangel werde ein Problem bleiben, prophezeite Windisch.

3214 Ausbildungsstellen sind seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2018 bei der Arbeitsagentur eingegangen, 96 weniger als im Jahr zuvor. Im gleichen Zeitraum betreuten die Berufsberater 2852 Bewerber und somit 142 weniger. Im Landkreis Ebersberg sind derzeit noch zwölf unversorgte Jugendliche gemeldet, bei 93 offenen Lehrstellen. Eines der Probleme der Betriebe ist der Trend zu weiterführenden Schulen. "Das ist eine sehr große Konkurrenz", sagte Katja Kürmaier, Geschäftsführerin für den operativen Bereich bei der Arbeitsagentur. Im Handwerk mit insgesamt 277 Ausbildungsbetrieben konnten im Landkreis Ebersberg in diesem Jahr 292 Stellen besetzt werden, vier mehr als im Vorjahr. Im Bereich der Industrie- und Handelskammer (IHK) gab es 271 Neuabschlüsse, das ist ein Rückgang um 3,9 Prozent.

© SZ vom 18.11.2019 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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