Gehört, gelesen, zitiert:Legitim uneins

"Das Wichtigste in der Demonkratie ist nicht das Wählen, sondern sind die Regeln dafür, auf legitime Weise uneins zu sein", schreibt der Politologe Shany Mor.

Im Novemberheft der Zeitschrift "Merkur" singt der israelische Politologe Shany Mor ein Loblied der repräsentativen Demokratie - trotz allem:

"Das Wichtigste in der Demokratie ist nicht das Wählen, sondern sind die Regeln dafür, auf legitime Weise uneins zu sein. Repräsentative Versammlungen mit ihrer großen Anzahl unterschiedlicher Mitglieder und ihren ritualisierten Reden und Entscheidungsprozessen erzeugen diese Gewohnheiten, insbesondere wenn ihre Verfahren und Entscheidungen im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen. Twitter kann das nicht ersetzen; Kabelnachrichten können das nicht ersetzen; Referenden können das nicht ersetzen; liberale Oberste Gerichtshöfe, internationale Organisationen, fromme Menschenrechtsgruppen und der freie Markt können diesen Prozess nicht ersetzen; und autoritäre Populisten können diesen Prozess erst recht nicht ersetzen."

© SZ vom 20.11.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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