Sim Simma Bar:Eine Bar für den nächtlichen Absacker

Dennis Hallweger steht in der Bar selbst hinter dem Tresen.

Dennis Hallweger steht in der Bar selbst hinter dem Tresen.

(Foto: Stephan Rumpf)

So einen Ort hat der gelernte Koch Dennis Hallweger in der Altstadt vermisst - und kurzerhand die Sim Simma Bar aufgemacht. Sie ähnelt dem ehemaligen Atomic Café, hat aber kulinarisch mehr zu bieten.

Von Jacqueline Lang

Nicht nur durch die unmittelbare Nähe zum ehemaligen Atomic Café erinnert die Sim Simma Bar an den Club, der auch nach all den Jahren immer noch viele Münchnerinnen und Münchner wehmütig stimmt. Denn das Atomic läge, hätte es noch geöffnet, nur drei Gehminuten von der Bar an der Marienstraße entfernt.

Auch die Stimmung und die Musik in der Bar rufen zumindest für einen Moment den legendären Club in Erinnerung: Die spärliche Beleuchtung taucht den kleinen Raum mit den sechs Tischen und dem kurzen Tresen in ein warmes, orangenfarbenes Licht, das von Spiegeln an der Wand reflektiert wird, auf dem Plattenspieler drehen sich Vinyls, es läuft Soul, Funk, Hip-Hop und Reggae. Und selbst wenn Liquid Cocaine nicht nur im Atomic ausgeschenkt wurde: Auch dieser Wachmacher aus Wodka, Espresso und Zucker (4,50 Euro) erinnert an durchtanzte Nächte in dem Club.

"Sim Simma Bar" in München, 2019

In der Sim Simma Bar gibt es nicht nur gute Drinks, sondern auch gutes Essen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Vergangene Zeiten sind dies wohlgemerkt: In der Sim Simma Bar unterhalten sich die Menschen an diesem Abend - zwei Freundinnen Ende 20, ein Paar um die 50, ein paar Männer Mitte 30 - statt wild zu tanzen. Ein wenig Koffein darf es nach einer langen Arbeitswoche aber dennoch sein und deshalb fällt die Wahl nach dem Studium der übersichtlichen Karte auf einen Wake Up Call (8,50 Euro) mit Coffee Tonic, Mandelsirup und Limette.

Tatsächlich, so stellt sich heraus, ist die Ähnlichkeit zum Atomic Café nicht bloße Einbildung und Nostalgie-Gefühl: Dem Besitzer Dennis Hallweger, der eigentlich gelernter Koch ist und lange als solcher in der Altstadt gearbeitet hat, fehlte, nachdem der Club dichtgemacht hatte, eine nächtliche Anlaufstelle für einen Absacker. Weshalb er sich dazu entschied, seine eigene kleine Bar zu eröffnen.

Und weil Hallweger eben nicht in erster Linie Barkeeper, sondern Koch ist, gibt es nicht nur gute Drinks, sondern auch gutes Essen. So genannte Flatbreads in dreierlei Varianten, die allesamt so liebevoll vom Chef persönlich belegt werden, dass sie fast zu schön aussehen, zum Essen. Kulinarisch ist der Laden auf jeden Fall ein Upgrade. Wer sich erinnert: Im Atomic gab es am clubinternen Kiosk meist nur süße Gummischlangen.

Sim Simma bedeutet in der jamaikanischen Sprache Patois übrigens so viel wie Servus. Und weil das im Baierischen ja Hallo und Tschüss gleichermaßen bedeuten kann: Servus Atomic - und Servus Sim Simma Bar!

Marienstraße 18, 80331 München, Donnerstag 19 bis 1 Uhr, Freitag und Samstag 20 bis 2 Uhr, info@simsimmabar.de

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