Eisschnelllauf:Pakt auf Kufen

Erik Bouwman. (Foto: Ernst Wukits/imago)

Von Barbara Klimke

Es gibt sie noch, die Erfolgsgeschichten im deutschen Eisschnelllauf, auch wenn sie fast geräuschlos auf scharfen Kufen an der öffentlichen Wahrnehmung vorbeigeglitten sind. Im Februar ist Lukas Mann aus Berlin Junioren-Weltmeister über 5000 Meter geworden. Bundestrainer Erik Bouwman war auch deshalb beeindruckt, weil es sich um das erste Junioren-Gold seit Anni Friesinger 1996 handelte. Zwei Jahre, sagte er, hätten sie darauf hingearbeitet. Der Niederländer Bouwman, 46, wurde zunächst als Nachwuchstrainer für den deutschen Verband engagiert, nun hat er die Verantwortung für den Langstrecken- und Mehrkampfbereich übernommen und auch da den Neuanfang gewagt. Mit bekennenden Solisten wie dem früheren WM-Dritten Patrick Beckert, der in Erfurt seine einsamen Kreise zog, wurde ein solidarischer Pakt geschlossen. Die Förderung von Talenten, die in Deutschland lange auf Eis lag, ist wieder belebt. Nur die Beziehung des Bundestrainers zur eigensinnigen Rekord-Olympionikin Claudia Pechstein bleibt tiefgekühlt. Medaillen sollte aber niemand so schnell von den Kufenläufern erwarten, auch nicht von Lukas Mann. "Wir müssen realistisch bleiben", sagt Bouwman. Bis die Öffentlichkeit wieder Notiz nimmt, könnte es Jahre dauern.

© SZ vom 29.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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