Internet:Kartellamt untersucht Bahn

Das Bundeskartellamt hat gegen die Deutsche Bahn ein Verfahren wegen Missbrauchs von Marktmacht und Behinderung von Internet-Vermittlern eingeleitet. Mobilitätsplattformen erhielten von der Bahn nach ersten Erkenntnissen beispielsweise keine ausreichenden Daten über Zugverbindungen, begründete die Behörde den Schritt. Zudem wolle die Bahn Rabatte über solche Plattformen offenbar nicht weitergeben. "Wir gehen dem nach und werden prüfen, ob die Deutsche Bahn AG die Auffindbarkeit und Attraktivität von Mobilitätsplattformen für Verbraucher zu Unrecht einschränkt", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Die Deutsche Bahn sagte eine Kooperation mit dem Kartellamt zu. "Beim Online-Vertrieb stellen sich im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung neue Fragestellungen, zu denen es bislang an gefestigter Rechtspraxis fehlt", sagte eine Sprecherin. Man sei optimistisch, die Sachverhalte klären und die Vorwürfe ausräumen zu können. Stellt das Kartellamt nachweisbare Verstöße gegen den fairen Wettbewerb fest, kann die Behörde Auflagen verhängen. Das Start-Up Omio begrüßte das Vorgehen des Kartellamts. Damit könne die Zahl der Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel erhöht werden.

© SZ vom 29.11.2019 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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