Immobilienmarkt:Spitzenreiter Deutschland

Lesezeit: 1 min

Immobilien-Experten sind sich einig: Europas attraktivste Städte für Investoren sind München und Hamburg. Die Verlierer im Ranking leiden vor allem unter den Folgen der Finanzkrise.

Der deutsche Immobilienmarkt ist einer Studie zufolge auch in der gegenwärtigen Krise attraktiv für Investoren. München und Hamburg liegen nach einer Umfrage im europäischen Vergleich ganz oben: Sie locken mit überdurchschnittlichen Renditen bei vergleichweise niedrigem Risiko, wie die Beratungsfirma PricewaterhouseCoopers (PwC) und das Urban Land Institute (ULI) ermittelten. Berlin und Frankfurt rangieren ebenfalls unter den "Top-10-Märkten" Europas.

Stadtansicht von München - für Investoren ist es die attraktivste Stadt Europas. (Foto: Foto: ddp)

München und Hamburg an der Spitze

München führt der am Montag in Frankfurt am Main veröffentlichten Umfrage unter 500 Immobilienexperten zufolge die europäische Rangliste sowohl hinsichtlich der Renditeerwartungen als auch der Risikobeurteilung. Im Vorjahr lag die Stadt an der Isar noch auf Rang vier. Als attraktiv gelte vor allem der private Wohnungsmarkt, hieß es.

Hamburg verbesserte sich vom dritten auf den zweiten Platz. Auf Rang drei folgt Istanbul, Zürich auf Platz vier stieg von Rang 17 auf, London auf Rang fünf war im Vorjahr nur auf Platz 15. Stand Moskau im Vorjahresranking noch an der Spitze, reicht es in der aktuellen Umfrage nur noch für den sechsten Platz. Position sieben nimmt Helsinki ein, Platz acht Paris.

Frankfurt nur noch auf Platz zehn

Während Berlin seinen neunten Platz im Ranking halten konnte, rutschte Frankfurt vom siebten auf den zehnten Platz ab. Die Bankenmetropole bekomme die Finanzkrise zu spüren, erklärte PwC. Nach Einschätzung der Experten sei vor allem der Markt für Büroimmobilien gesättigt.

"Der deutsche Immobilienmarkt gewinnt in der Krise an Attraktivität. Bei akzeptablen Renditen sind die Risiken hierzulande deutlich niedriger als in den Boomregionen früherer Jahre", erklärte der Leiter des Immobilienbereichs bei PwC, Helmut Trappmann.

Kapitalknappheit macht Branche zu schaffen

Die Immobilienbranche leidet nach Einschätzung der befragten Fachleute derzeit allerdings unter akuter Geldnot. Annähernd 80 Prozent der Befragten seien der Ansicht, dass 2009 zu wenig Fremdkapital zur Verfügung stehe, berichtete PwC. Etwas entspannter sei die Situation bei der Versorgung mit Eigenkapital, jedoch sähen auch hier gut 56 Prozent der Branchenexperten eine Unterdeckung des Bedarfs.

Insgesamt erwarteten die befragten Experten ein außerordentlich schwieriges Jahr 2009 für die Immobilienbranche, erklärte die Beratungsfirma. Auf einer Skala zwischen neun ("hervorragend") und eins ("katastrophal") bewerteten sie die Ertragsperspektiven in 27 analysierten europäischen Metropolen mit der Durchschnittsnote 4,71. Im Jahr zuvor habe die Einschätzung mit 5,60 noch leicht auf der positiven Seite gelegen, erklärte PwC.

© SZ vom 02.02.2009/iko/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: