Erneuerbare Energien:Summiq verschiebt Börsengang

Der Ökostrom-Produzent findet nicht genügend Investoren - und prüft nun andere Optionen.

Von Thomas Anlauf

Der Börsengang des jungen Münchner Unternehmens Summiq ist vorerst geplatzt. Die Auswertung des Orderbuchs habe ergeben, dass die angestrebten Erlöse von mindestens 75 Millionen Euro, die Anleger zwischen 25. November und 5. Dezember für den Startbetrag hätten zeichnen müssen, nicht vollständig erreicht worden seien, teilte der Ökostrom-Produzent mit. Die Summe wäre nach Einschätzung der Unternehmenstochter von Green City AG nötig gewesen, um zwölf Erneuerbare-Energie-Projekte zu kaufen und damit die geplante Wachstumsstrategie bis 2020 erfolgreich umzusetzen. Das Management von Summiq entschied sich deshalb, den Börsengang in diesem Jahr nicht mehr zu wagen. Derzeit würden alternative Finanzierungsmöglichkeiten geprüft, "die auch einen Gang an den Kapitalmarkt zu einem späteren Zeitpunkt beinhalten könnte", teilte das Unternehmen mit.

Der Vorstandsvorsitzende von Summiq, Torsten Amelung, hatte einen ambitionierten Zeitplan vorgelegt. Er wollte innerhalb von fünf Jahren ein Portfolio von einem Gigawatt aus Onshore-Wind- und Solarparks aufbauen. Ergänzt werden sollte die Strategie mit digitalen Technologien und modernen Speicherlösungen, "um den Strom aus dem Portfolio optimal zu vermarkten", so Amelung. Bislang hat Summiq lediglich drei Windanlagen, zwei in Deutschland und eine in Italien.

Kerngebiet des Unternehmens, das eng mit dem Münchner Energieunternehmen Green City AG kooperieren will, sind kleine bis mittlere Anlagen zwischen fünf und 50 Megawatt, da aus Sicht von Amelung und seinem Finanzchef Frank Wolf der europäische Markt für Großanlagen riskanter sei. Vor allem in Deutschland und Italien, Frankreich und Spanien sollen 80 Prozent der Anlagen entstehen. Die Stromkosten von durchschnittlich fünf Cent pro Kilowattstunde sind sehr günstig.

Der Tag des geplanten Börsengangs sei nun doch anders als erwartet verlaufen, sagte eine Sprecherin von Summiq. "Dennoch lassen wir uns von unserem Weg nicht abbringen."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: