Manchester City:Der Nimbus ist dahin

Manchester City: Ratlos: Pep Guardiola.

Ratlos: Pep Guardiola.

(Foto: AP)
  • Manchester City verliert das Derby gegen United und in der Premier League zunehmend den Anschluss an den FC Liverpool.
  • Der Klub muss sich zudem erneut mit einem Rassismusvorfall auseinandersetzen.
  • Hier geht es zur Tabelle der Premier League.

Von Barbara Klimke

Wenn es um die Lehre, die reine Lehre, geht, hat Pep Guardiola auch an diesem Wochenende im Etihad Stadium von Manchester City Recht behalten: Sein Team, darauf wies er ausdrücklich hin, dominierte den Ball. "Ja, wir haben verloren", räumte er ein. Trotzdem wollte er seiner "fantastisch schnellen Mannschaft", die es, statistisch gesehen, auf 72 Prozent Ballbesitz und 22 Schüsse Richtung Tor gebracht hatte, gratulieren. Guardiolas Taktik ist noch dieselbe; Guardiolas Team aber, das zeigte sich beim 1:2 (0:2) gegen Manchester United, scheint zwischenzeitlich das verloren zu haben, was es in den vergangenen beiden Jahre ausgezeichnet hatte: den Nimbus der Unbezwingbarkeit.

In einem rasanten Duell legte Manchester United mit Kontern die Schwachstellen des Rivalen in der Defensive bloß. Marcus Rashford traf für United in der 23. Minute per Elfmeter, sechs Minuten später erlebte City sein himmelblaues Wunder, als es einer halben Elf in der eigenen Hälfte nicht gelang, Anthony Martial am Drehschuss zu hindern. Der Anschlusstreffer von Nicolas Otamendi (85.) kam zu spät, und so muss Guardiola (48) damit leben, dass City in den letzten fünf Matches der englischen Liga acht Punkte abgab. Penibel vorgerechnet wurde dem Meistertrainer vom Daily Telegraph auch, dass er nach 16 Spieltagen so wenig Punkte (32) erbeutet habe wie nie zuvor.

Für Manchester City wird dieses Derby auch wegen eines neuerliches Rassismusvorfalls ein Nachspiel haben. Den brasilianischen United-Profi Fred traf bei der Ausführung eines Eckballs offenbar ein Wurfgeschoss, zudem wurde er mit Schmähungen beleidigt. Die Polizei nahm am Sonntag einen 41 Jahre alten Tatverdächtigen fest. Manchester Citys Klubführung wies erneut auf die Null-Toleranz-Strategie bei derlei widerlichen Vergehen hin: "Wer wegen rassistischer Vorfälle schuldig gesprochen wird", hieß es, "wird lebenslang aus diesem Klub ausgesperrt." Auch Uniteds Trainer Ole Gunnar Solskjaer sprach sich dafür aus, überführten Tätern den Zutritt zum Stadion zu verwehren.

In der Tabelle wird City auf Platz drei geführt, auf der Insel aber schwindet die Zuversicht, dass es Guardiola gelingen kann, sein Team diesmal erneut zum Titel zu führen. Auf 14 Punkte ist Liverpool, die Lokomotive der Premier League, bereits enteilt. Und während die Konkurrenz versucht, Anschluss zu halten, setzte sich das ungeschlagene Team von Jürgen Klopp beim 3:0 (2:0) gegen Bournemouth unabhängige Ziele. Diesmal, so berichtet Klopp von den Halbzeitgesprächen, sei es darum gegangen, den eigenen Kasten sauber zu halten. "Ich wusste schon gar nicht mehr, wie sich das anfühlt", sagte er grinsend, als das erste Spiel ohne Gegentreffer seit September verbucht war. Auch bei den nächsten Matches, fügte er an, könne so ein Zu-Null-Erfolg nützlich sein. Das Spiel am Dienstag gegen Salzburg in der Champions League, so Klopp, böte sich an.

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