White Island:Sechs Todesopfer auf Vulkaninsel geborgen

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  • In einer vierstündigen Bergungsaktion hat ein Team aus sechs Männern und zwei Frauen sechs Todesopfer des Vulkanausbruches auf der neuseeländischen White Island am Montag geborgen.
  • Die Rettungsaktion wurde durchgeführt, obwohl weiterhin die Gefahr eines erneuten Ausbruches besteht.
  • Zwei weitere auf der Vulkaninsel vermutete Tote wurden nicht gefunden.

Ein Team aus sechs Männern und zwei Frauen hat in einer vierstündigen Bergungsaktion sechs Todesopfer des Vulkanausbruches auf der neuseeländischen White Island am Montag geborgen. Zwei weitere auf der Vulkaninsel vermutete Tote wurden nicht gefunden. Die sechs Leichen wurden nach Auckland geflogen, um identifiziert zu werden.

Die Rettungsaktion wurde durchgeführt, obwohl das Nationale geologische Gefahrenüberwachungssystem Geonet weiter von einem möglichen Ausbruch warnt. "Wir dürfen das Risiko des Einsatzes nicht herunterspielen", sagte der Oberst der neuseeländischen Verteidigungsstreitkräfte.

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Nach Angaben des SWR hatte die Polizei die sechs jetzt geborgenen Leichen schon bei Drohnenflügen geortet. Nach den fehlenden zwei Personen suchen nun Taucher rund um die Insel. Außerdem soll die Suche am Freitag aus der Luft fortgesetzt werden. Der Polizeipräsident von Whakatane sagte: "Der Einsatz lief nach Plan. Aber er ist noch nicht vorbei."

In den vergangenen Tagen hatten Angehörige der Opfer den Druck erhöht, die Toten von der Insel zu holen, da sie befürchteten, dass sie bei einer erneuten Eruption für immer verschwunden sein könnten.

16 Tote und dutzende Verletzte

Der Vulkan auf White Island war am Montag ausgebrochen. Bei dem Ausbruch kamen mindestens 16 Menschen ums Leben. Dutzende weitere wurden verletzt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind immer noch 17 Verletzte zur Behandlung in vier Krankenhäuser in Neuseeland. 13 weitere australische Patienten wurden in Kliniken in ihre Heimat nach Sydney und Melbourne gebracht.

Insgesamt befanden sich 47 Personen zum Zeitpunkt des Ausbruches auf der Privatinsel. Von den 47 Besuchern waren 24 Australier, neun US-Amerikaner, fünf Neuseeländer, vier Deutsche, zwei Chinesen, zwei kamen aus Großbritannien und eine Person aus Malaysia.

Der Vulkan gilt als gefährlichster des Landes. Es war allerdings der erste tödliche Ausbruch seit 1914 - damals kamen zehn Bergarbeiter ums Leben. Seit einiger Zeit war der Vulkan wieder verstärkt aktiv, trotzdem fuhren immer wieder Boote mit Ausflüglern dorthin. Das Betreten der Insel war nur mit ausgebildeten Führern gestattet. Das Eiland in Privatbesitz ist nunmehr komplett gesperrt.

© Sz.de/dpa/hij - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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