Förderung von Journalismus:Kanadier können Digitalabos von der Steuer absetzen

Canada's Prime Minister Justin Trudeau speaks at a news conference in Ottawa

Die Regierung des kanadischen Premierministers Justin Trudeau lässt Steuerzahler, die eine heimische Qualitätszeitung abonniert haben, sparen.

(Foto: Reuters)

Um Fake News zu bekämpfen, will die Regierung von Kanada ihre Bürger zum Lesen von Qualitätsmedien ermuntern. Nicht jede Publikation kommt dafür in Frage.

Die kanadische Regierung will Fake News bekämpfen und hat sich dazu eine steuerliche Ermunterungstaktik ausgedacht. Wer als kanadischer Bürger ein digitales Abonnement einer heimischen Qualitätszeitung hat, kann die Ausgaben dafür teilweise von der Steuer absetzen.

Eine Regelung, die mit dem neuen Jahr in Kraft getreten ist, sieht vor, dass Steuerzahler 15 Prozent der Kosten für Digital-Abos bis zu einer Obergrenze von umgerechnet 345 Euro über die Steuererklärung zurückerhalten können. Maximal erhalten sie also eine Gutschrift von umgerechnet 52 Euro. Um für die Steuergutschrift in Frage zu kommen, müssen Publikationen bestimmte Kriterien erfüllen. Sie müssen als Privatunternehmen oder als Stiftung organisiert sein, in Kanada ansässig sein und zu mindestens 75 Prozent kanadische Eigentümer und Verwaltungsräte haben.

Inhaltlich muss das Angebot aus selbst produzierter Berichterstattung über aktuelle Ereignisse von allgemeinem Interesse bestehen und journalistische Standards und Prinzipien wie die Nachprüfbarkeit von Informationen einhalten. In strittigen Fällen soll die Steuerbehörde von einem unabhängigen Gremium beraten werden, das die Regierung noch einrichten will.

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