Es ist die bisher größte Abrissaktion aus Umweltschutzgründen, die jemals in Indien durchgeführt wurde: Im südindischen Bundesstaat Kerala sind zwei Hochhäuser mit Luxuswohnungen gesprengt worden, weil sie unter Missachtung von Vorschriften gebaut wurden. Zwei weitere Häusersprengungen sollen am Sonntag folgen. Die Aktion wird von indischen Medien mit Livetickern begleitet, viele Menschen beobachteten die Sprengungen vor Ort.
Das Gerichtsurteil dazu war im vergangenen Jahr ergangen - für die etwa 300 Besitzer von Eigentumswohnungen in den Gebäudekomplexen am See Vembanadu im Bezirk Maradu ein Schock. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass die Gebäude zu nahe am Wasser gebaut worden seien. Der Abstand ist in Baugesetzen festgelegt.
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Auswirkungen auf ökologisches Gleichgewicht des Sees befürchtet
Das Urteil wurde durch alle Instanzen aufrechterhalten. Eigentümer versuchten sich mit Protestaktionen und sogar einem Hungerstreik zu wehren - ohne Erfolg. Nachdem ihnen von den Behörden der Strom abgestellt wurde, verließen sie ihre Wohnungen. Sie sollen Entschädigungszahlungen erhalten.
In den vergangenen zwei Monaten hatten Abrissfirmen Fassaden abgetragen, bis nur noch das Betonskelett der Häuser übrig war. Die Sprengungen am Samstag ließen die Gebäude innerhalb von Sekunden zusammenfallen, eine Staubwolke stieg bis zu 200 Meter hoch auf.
Der Nutzen der Maßnahme über einen Abschreckungseffekt hinaus ist jedoch zweifelhaft: Umweltexperten sagten, die Zerstörung der vier Hochhäuser werde erhebliche Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht des Sees haben.