Datensicherheit:Neues Leck bei Facebook

November 13, 2019, Asuncion, Paraguay: Facebook mobile device app displaying its logo on the user account login page, i

Immer wieder Skandale und Pannen: Für das Tech-Unternehmen, hier der Startbildschirm der App, läuft es seit langem nicht gut.

(Foto: Andre M. Chang/imago images)

Nach einem Software-Update war die Identität von Administratoren auf Seiten des sozialen Netzwerks für mehrere Stunden einsehbar.

Von Katharina Kutsche

Das Tech-Unternehmen Facebook kommt aus dem Ärger mit dem Datenschutz nicht heraus. Nun kam es zu einer Software-Panne, die dazu führte, dass die Identität von Administratoren von Facebook-Konten offengelegt wurde. Betroffen waren die Seiten von Institutionen, Prominenten, Vereinen und Unternehmen, die bei dem sozialen Netzwerk als Konten für Kunden, Mitglieder und Fans geführt werden.

Wer diese Konten pflegt, erledigt das üblicherweise anonym. Und je nach Inhalt der Seite ist das aus Sicherheitsgründen auch geboten. Am Donnerstagabend nordamerikanischer Zeit jedoch spielte das soziale Netzwerk ein Software-Update auf. Es enthielt einen Fehler, der die Namen von Administratoren und Moderatoren offenlegte. Laut einem Bericht des Tech-Portals Wired, das zuerst über die Datenpanne berichtete, sei Facebook von einem Security-Experten auf das Problem aufmerksam gemacht worden. In einem Statement gegenüber Wired bedankte sich das Unternehmen für den Hinweis und erklärte, man habe den Fehler am Freitagmorgen behoben. Zu der Zeit kursierten aber im Netz bereits Bildschirmfotos von Facebook-Konten prominenter Menschen.

In totalitären Staaten kann es überlebenswichtig sein, anonym zu bleiben

Wer eine Seite für eine berühmte oder juristische Person einrichtet - eine Schauspielerin, einen Fußballverein, aber auch Firmenseiten und solche von Politikern - muss zunächst einen Einzelaccount mit den eigenen Daten registrieren. Die Seite selbst lässt sich dann im Browser oder über die App Seitenmanager verwalten. Dazu gehört das Posten von Beiträgen, Fotos und Videos, aber auch das Moderieren der Kommentare und sonstiger Fragen. Handelt es sich um ein Konto einer Oppositionsbewegung in einem totalitären Staat, ist überlebenswichtig, dass die Menschen mit Admin-Rechten anonym bleiben. Auch für Personen mit privatem Profil, die für den Arbeitgeber eine Seite gestalten, ist es ärgerlich, wenn ihr Name (ob real oder als Pseudonym) plötzlich zu sehen ist.

So war von dem Bug auch der Künstler Banksy betroffen, dessen Identität unbekannt ist und bleiben soll. Für ein paar Stunden war zu sehen, wer seine Facebook-Seite verwaltet - auch wenn dadurch nach wie vor nicht klar ist, wer sich hinter dem Pseudonym Banksy verbirgt.

Für das soziale Netzwerk ist es eine weitere Panne nach vielen anderen: Zuletzt waren im September und Dezember 2019 illegale Kopien mit hunderten Millionen Nutzerdaten entdeckt worden.

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