Google-Konzern:Nummer vier im Billionen-Dollar-Klub

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Entspannen im Bällebad: Besucher am Stand von Google bei der diesjährigen Consumer Electronics Show in Las Vegas. (Foto: ROBYN BECK/AFP)

Der Google-Mutterkonzern Alphabet ist nun auch mehr als eine Billion Dollar wert.

Von Helmut Martin-Jung, München

Man nennt sie GAFAM, die fünf großen amerikanischen Technologie-Unternehmen Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft. Nachdem nun auch der Google-Mutterkonzern Alphabet an der Börse mit mehr als einer Billion Dollar bewertet wurde, fehlt nur noch einer in der Runde: Facebook. Das soziale Netzwerk, das von seinem Mitgründer Mark Zuckerberg geführt wird, kommt derzeit allerdings nur auf 630 Milliarden Dollar Börsenwert.

Google ist die Geldmaschine des Alphabet-Konzerns. Nahezu der gesamte Umsatz stammt von dem Tochterunternehmen, aus dem der gesamte Konzern Ende der 1990er-Jahre entstanden war. Google begann zunächst als Internet-Suchmaschine und wäre beinahe an seinem eigenen Erfolg zugrunde gegangen. Denn in den ersten Jahren hatte das Unternehmen kein tragfähiges Geschäftsmodell. Das änderte sich erst, als Google begann, Anzeigen auf seinen Seiten sowie Anzeigenplätze auf Seiten von Partnern zu Geld zu machen.

Noch heute ist dies die weitem wichtigste Einnahmequelle des Konzerns. Nur weil sie zuverlässig sprudelt, kann Alphabet es sich leisten, auf Feldern zu forschen, auf denen ein Erfolg keineswegs selbstverständlich ist: Internet via Ballons, Quantencomputer, selbstfahrende Autos - all das wäre ohne den Beitrag Googles nicht möglich.

Google selbst ist ebenfalls ein riesiger Konzern, der sein einstiges Motto "Don't be evil" (Tue nichts Böses) schon lange ad acta legen musste. Seine Geschäftsmodell funktioniert nur, wenn es gefüttert wird mit einer Unmenge von Daten. Sie sorgen dafür, dass den Kunden Werbung präsentiert wird, die möglichst genau auf ihre Interessen zugeschnitten ist. Wer sich nicht explizit darum kümmert, den Abfluss von Daten zu begrenzen, gibt sehr viel von sich preis. Google beschränkt sich längst nicht mehr nur auf Textanzeigen. Über den Anbieter Doubleclick, einen der Großen auf dem Markt, mischt Google auch bei gestalteten Anzeigen im Internet mit.

Um die magische Marke zu überschritten, war nur ein kleines Kursplus von einem Prozent nötig. Eine Aktie kostete damit etwas mehr als 1450 Dollar. Als Google 2004 an die Börse gegangen war, wurden sie zu einem Preis von je 85 Dollar ausgegeben. Alphabet liegt immer noch hinter Apple und Microsoft. Apple wird momentan mit fast 1,4 Billionen Dollar bewertet, auch Microsoft ist mit 1,29 Billionen Dollar gut dabei. Amazon ist dagegen wieder unter die Billionengrenze gerutscht und steht bei etwa 930 Milliarden Dollar. Alphabet wird seit vergangenem Jahr von Sundar Pichai geführt. Pichai war davor bereits Geschäftsführer von Google. Sein auf Gewinnmaximierung ausgerichteter Führungsstil hat aber auch intern zu Verwerfungen geführt.

© SZ vom 18.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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