Jean Paul Gaultier zieht sich zurück. Der 67-jährige Designer veröffentlichte auf Twitter ein Video von sich, in dem er gut gelaunt bei einem Telefonat verkündet: "Meine nächste Haute Couture Show wird meine letzte sein." Sein "dernier défilé", seine letzte Parade auf dem Laufsteg.
Mit der Marke Gaultier im Speziellen und mit der Haute Couture im Allgemeinen gehe es natürlich weiter, sagt der Franzose. Er habe dafür schon ein neues Konzept - "aber darüber spreche ich später". Zunächst einmal wolle er am 22. Januar im Théâtre du Châtelet, einem Pariser Theater im 1. Arrondissement, eine große Abschiedshow - und seine 50-jährige Karriere feiern.
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Während eben dieser hat Gaultier Tabus gebrochen und die französische Modewelt mit exzentrischen Kreationen auf den Kopf gestellt. In den Achtziger- und Neunzigerjahren war er das umjubelte Enfant terrible, verkaufte Röcke für Männer und Matrosenshirts für Frauen. Madonna verpasste er für ihre legendäre "Blond Ambition"-Tour 1990 einen aufsehenerregenden Kegel-BH.
Der berühmte Modezar kam am 24. April 1952 in Bagneux, einem Vorort südlich von Paris, zur Welt und bezeichnet sich selbst als Autodidakt. Mit 18 Jahren schickte er den berühmtesten Modeschöpfern in Paris seine Skizzen zu. Modeschöpfer Pierre Cardin erkannte als erster Gaultiers Talent und engagierte ihn im Jahr 1970 als Assistenten. Als 24-Jähriger stellte Gaultier seine erste eigene Modelinie vor und 1978, nur zwei Jahre später, gründete er sein nach ihm benanntes Modehaus.
Gaultiers Haute-Couture-Kollektionen haben Modegeschichte geschrieben, im Parfümsegment brachte er einen Klassiker nach dem anderen auf den Markt. Was er künftig vorhat, hat er noch nicht verraten.