Erding:Melancholisch und morbid

(Foto: Bert Heinzlmeier/oh)

Titelgebend für das dritte Dreiviertelblut-Album sind der Ort, an dem die Live-Aufnahmen entstanden und die erstaunliche Tanzbarkeit mancher neuen Stücke. Welcome "Diskothek Maria Elend"! Gerd Baumanns Kompositionen beflügeln Sebastian Horns krude Geschichten über Leben und Tod und das, was dazwischen liegt. Was als Ganzes dabei entsteht, könnte man am besten als "Phantastischer Realismus" bezeichnen. Es rumpelt wild bei der Friedhofsparty mit tanzenden Untoten, im Eiscafé "Lupa di Roma" verwandelt sich eine elegante Dame in einen blutrünstigen Werwolf, in "Unter Deim Bett" geht es - in Gedenken an nächtliche Kindheits-Ängste - schaurig zu. Und im "Odlgruamschwimmer" bedankt sich Sebastian bei seiner, damals 6 Jahre alten, Lebensretterin, die ihn als Kind vor dem sicheren Tod bewahrt hat. Aus der Odelgrube. Wer Dreiviertelblut kennt, weiß, dass dem lachenden ein weinendes Auge folgt und umgekehrt. Die Musiker sind am Samstag, 25. Januar, um 20 Uhr im Jakobmayer in Dorfen zu Gast.

© SZ vom 24.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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