Thema der Woche:Bitte lächeln!

Thema der Woche: So sehen Coronaviren unter dem Mikroskop aus. Na ja, fast: Das fiese Grinsen haben wir reingemalt.

So sehen Coronaviren unter dem Mikroskop aus. Na ja, fast: Das fiese Grinsen haben wir reingemalt.

(Foto: imago; Bearbeitung: Dominik Wendland)

Coronaviren aus China haben Deutschland erreicht. Manche Menschen tragen auch hier schon Mundschutz. Warum die Angst vor dem Virus so viel ansteckender ist als das Virus selbst. Und warum uns Gelassenheit jetzt guttut.

Von Nina Himmer

Könnten Krankheitserreger Karriere machen, wäre das neue Coronavirus ein Star. Gerade wird mehr darüber berichtet als über Billie Eilish, Donald Trump und Greta Thunberg zusammen: Mehr als 7000 Infizierte und 100 Tote, abgeriegelte Millionenstädte in China, abgesagte Flüge und ständig neue Fälle aus neuen Ländern. Zuletzt auch mehrere in Deutschland.

Müssen wir jetzt Angst haben? Im Bus eine Schutzmaske tragen? Beim kleinsten Husten ins Krankenhaus? Quatsch, sagen Ärzte und Viren-Forscher. Tatsächlich ist das Virus weniger gefährlich, als es erscheint. Den allermeisten Infizierten geht es gut. Viele bemerken gar nicht, dass sie sich angesteckt haben. Andere fühlen sich nur leicht erkältet und werden ohne Behandlung wieder gesund. Nur bei wenigen löst das Virus eine gefährliche Lungenentzündung aus. Die Menschen, die bisher daran gestorben sind, waren schon schwer krank, bevor sie sich angesteckt haben.

Schon jetzt ist klar: Die Angst vor dem Virus ist viel ansteckender als das Virus selbst. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass ein Infizierter etwa 1,5 bis 2,5 weitere Menschen ansteckt. Für ein Virus ist das ziemlich mies: Wer Masern hat, steckt im Schnitt zwölf bis 18 Menschen an. Mit Grippe sind es etwa drei. Beide Krankheiten sind nicht nur ansteckender, sondern auch gefährlicher als das neue Coronavirus.

Trotzdem sieht man auf der Straße plötzlich Leute mit Schutzmasken, sogar hier in Deutschland. Was viele nicht wissen: Sinnvoll sind diese Masken vor allem für Kranke, um beim Husten und Niesen nicht so viele Viren in die Luft zu schleudern. Dann stecken sie weniger Menschen an. Um sich selbst zu schützen, sind Wasser und Seife besser geeignet als eine Maske. Wer sich oft und gründlich die Hände wäscht, bekommt die meisten Erreger weg - in Deutschland geht es dabei aber weniger um Coronaviren als um stinknormale Grippe-Erreger.

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