Streit um Stasi-Vergangenheit:Verleger geht gegen Historiker vor

Verleger Holger Friedrich (Foto: Britta Pedersen/dpa)

Holger Friedrich wehrt sich wohl juristisch gegen eine Veröffentlichung von Hubertus Knabe, dem Ex-Leiter einer Stasi-Gedenkstätte.

Verleger Holger Friedrich geht juristisch gegen Äußerungen des Historikers Hubertus Knabe vor. Der Besitzer der Berliner Zeitung wehrt sich mit einer Unterlassungsforderung gegen den ehemaligen Leiter der Stasi-Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen, wie sein Anwalt Christian Schertz am Dienstag mitteilte. Knabe habe in einem Text "falsche Mutmaßungen" und "unwahre Behauptungen" verbreitet.

In einem von Focus Online veröffentlichten Text habe Knabe fälschlich insinuiert, laut Akte sei Friedrich nicht verhaftet worden. Tatsächlich sei dieser zehn Tage lang in einem Militärstandort inhaftiert gewesen, teilt der Anwalt mit. Auch Knabes Behauptung, Friedrichs Stasi-Akte umfasse 125 Seiten sei falsch, tatsächlich seien es rund 1000 Seiten. Mit der Auswertung seien nicht wie beschrieben fünf Reporter, sondern zwei Gutachter betraut worden. Hubertus Knabe war am Dienstag nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Das Ehepaar Holger und Silke Friedrich hatte im September 2019 den Berliner Verlag gekauft. Im November machte Holger Friedrich seine Spitzeltätigkeit als Inoffizieller Mitarbeiterpublik, nachdem ihn Reporter der Welt am Sonntag mit seiner Akte konfrontiert hatten.

© SZ vom 05.02.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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