CSU
Alleinstellungsmerkmal: Die CSU will, wie schon im Wahlkampf 2014, ein kommunales Wohngeld einführen, "für individuell nicht leistbare Mieten im Rahmen des Mietspiegels".
Stellenwert: Wohnen in München ist das zweite Kapitel nach Mobilität.
Was fehlt: Ein Vorschlag, wie es mit dem städtischen Vorkaufsrecht in Erhaltungssatzungsgebieten weitergehen soll. Ansonsten ist an viele Themen gedacht.
SPD
Alleinstellungsmerkmal: Die Sozialdemokraten wollen die Schaffung von Werkswohnungen oder die Förderung von Genossenschaften für Mitarbeiter zur Bedingung bei der Ansiedlung neuer Betriebe machen, sofern dabei Planungsrecht zur Anwendung kommt.
Stellenwert: Wohnungsbau und Mieterschutz stehen an erster Stelle, mit einer Vielzahl von Einzelideen.
Was fehlt: Eigentlich nichts.
Grüne
Alleinstellungsmerkmal: Die Partei will den geförderten und preisgedämpften Wohnungsbau auf 4000 Wohnungen erhöhen, das wäre knapp die Hälfte der jährlich neu geschaffenen Wohnungen.
Stellenwert: Wie bei den meisten Mitbewerbern hat das Thema oberste Priorität.
Was fehlt: Was fehlt: Ein Plan zur Umsetzung eines neuen Wohnbaurechts, bei dem die Stadt das Recht bekommen soll, die Hälfte von privaten Flächen selbst zu kaufen.
FDP
Alleinstellungsmerkmal: Die Idee einer städtischen Förderung von Wohnheimen für Studenten und Auszubildende. Wer seine Wohnung über Airbnb vermietet, soll sie vorher registrieren lassen müssen - um Zweckentfremdung vorzubeugen.
Stellenwert: Planung/Wohnen steht an erster Stelle im Programm.
Was fehlt: Die Antwort auf die Frage, wie beides gehen kann, schneller bauen und Bürgerproteste ernst nehmen.
Freie Wähler
Alleinstellungsmerkmal: Wer in München eine Stelle als Erzieherin, Pädagoge, Pflegefachkraft oder Ähnliches annimmt, soll von der Stadt eine bezahlbare Wohnung zugewiesen bekommen.
Stellenwert: "Bezahlbarer Wohnraum hat Priorität", heißt es im zweiten Kapitel Wohnen und Soziales.
Was fehlt: Erläuterungen, wie schön klingende Pläne zu realisieren sind.
ÖDP
Alleinstellungsmerkmal: Die Forderung, keine neuen Gewerbegebiete auszuweisen, bis sich die Zahl der Wohnungssuchenden beim Amt halbiert hat und die Mieten nicht mehr steigen.
Stellenwert: Wohnen ist für die ÖDP das Topthema Nummer 2 nach dem Klima.
Was fehlt: Eine Erklärung, wie es gehen soll, dass "der Großteil neuer Wohnungen im Gebäudebestand entsteht".
AfD
Alleinstellungsmerkmal: Die Partei befürchtet, deutsche Interessenten würden bei der Vergabe von Sozialwohnungen benachteiligt. Jungen Familien will sie es erleichtern, Eigentum zu erwerben.
Stellenwert: Wohnraum und Stadtentwicklung bilden den ersten Unterpunkt im ersten Kapitel "Heimat".
Was fehlt: Zahlen und Fakten zu den vielen Forderungen und Behauptungen.
Die Linke
Alleinstellungsmerkmal: Die Partei will den Anteil an kommunalen Wohnungen "in den nächsten Jahren auf ein Drittel des gesamten Wohnungsbestandes erhöhen". Zurzeit sind es acht Prozent.
Stellenwert: Der Kampf gegen Verdrängung und Spekulation steht ganz oben.
Was fehlt: Eine realistische Darstellung, wie München zu einer Wohn-Wunderstadt nach Wiener Vorbild werden soll.
Bayernpartei
Alleinstellungsmerkmal: Die Bayernpartei liefert als einzige Partei keinen einzigen Vorschlag, wie in München bezahlbarer Wohnraum entstehen soll. Ihre Universallösung: Entlastung der Stadt durch Stärkung des ländlichen Raums.
Stellenwert: Die Partei fasst sich bei dem Thema vergleichsweise knapp.
Was fehlt: Ideen, wie in München bezahlbarer Wohnraum entstehen soll.