Oscar 2020:"Parasite" gewinnt Oscar als bester Film

92nd Academy Awards - Oscars Show - Hollywood

Das Filmteam des südkoreanischen Regisseurs Bong Joon-ho freut sich über den Oscar für den besten Film bei den 92. Academy Awards.

(Foto: Mario Anzuoni/Reuters)
  • Bei den 92. Academy Awards hat "Parasite" in der Kategorie bester Film gewonnen. Die südkoreanische Gesellschaftssatire gewann insgesamt vier Preise.
  • Die Oscars für die beste Hauptdarstellerin und den besten Hauptdarsteller gingen an Renée Zellweger und Joaquin Phoenix.
  • Beste Nebendarstellerin wurde Laura Dern, als bester Nebendarsteller gewann Brad Pitt.

Am Ende hat sich ein Kandidat durchgesetzt, dem viele wohl eher Außenseiterchancen eingeräumt hatten: "Parasite" hat bei den 92. Academy Awards in der Hauptkategorie bester Film gewonnen. Für die südkoreanische Sozialsatire über eine arme Familie, die sich bei einer reichen Familie einnistet, erhielt der Filmemacher Bong Joon Ho auch die Auszeichnung als bester Regisseur. Der Film siegte außerdem in der Kategorie bester internationaler Film und bestes Originaldrehbuch und konnte damit die meisten Oscars des Abends auf sich vereinen.

"Parasite" stellte darüber hinaus eine Reihe von Rekorden auf: Er ist das erste nicht englischsprachige Werk, das in der Kategorie bester Film triumphiert. Für Südkorea ist es zudem der erste Auslands-Oscar. Und Bong und Co-Autor Han Jin Won sind die ersten Autoren aus Asien, die die Trophäe für das beste Drehbuch errungen haben.

Die Favoriten des Abendes erhielten dagegen deutlich weniger Trophäen als erwartet: "Joker", der für elf Oscars nominiert war, bekam nur zwei Preise. Sam Mendes' "1917" und Quentin Tarantinos "Once Upon a Time in Hollywood", die beide für jeweils zehn Oscars nominiert waren, konnten sich nur über drei, beziehungsweise zwei Auszeichnungen freuen. Martin Scorseses Alterswerk "The Irishman", das ebenfalls zehn Nominierungen hatte, ging komplett leer aus.

Als beste Hauptdarstellerin wurde Renée Zellweger für ihre Rolle der Hollywood-Legende Judy Garland im Drama "Judy" geehrt. In der Kategorie bester Hauptdarsteller gewann Joaquin Phoenix für seine Leistung in "Joker". Das Drama gilt als Antithese zur durchschnittlichen Hochglanz-Superhelden-Verfilmung und konnte sich auch über eine Auszeichnung für die beste Filmmusik freuen, komponiert von der Isländerin Hildur Guðnadóttir.

Als bester Nebendarsteller wurde Brad Pitt für seine Rolle in Quentin Tarantinos "Once Upon a Time in Hollywood" ausgezeichnet. Es ist Pitts erster Oscar für eine schauspielerische Leistung. Die Tragikomödie vor dem Hintergrund der Ermordung von Sharon Tate durch die Manson Family im Jahr 1969 gewann außerdem in der Kategorie bestes Szenenbild. Der Oscar für die beste Nebendarstellerin ging an Laura Dern für ihre Rolle der Scheidungsanwältin in "Marriage Story".

In der Kategorie bestes adaptiertes Drehbuch wurde Taika Waititi für das Buch zu seiner Komödie "Jojo Rabbit" geehrt, die auf dem Roman "Caging Skies" von Christine Leunens basiert.

"Toy Story 4" siegte als bester Animationsfilm

Der Preis für die beste Kamera ging an Roger Deakins für seine Arbeit in Sam Mendes' "1917". Das Kriegsdrama gewann auch in den Kategorien beste Tonmischung und beste visuelle Effekte. In der Kategorie bestes Kostümdesign gewann Greta Gerwigs Literaturverfilmung "Little Women". Die Auszeichnung für den besten Schnitt ging an "Le Mans 66 - Gegen jede Chance". Das Sportdrama von James Mangold siegte auch in der Kategorie bester Tonschnitt. Den Oscar für bestes Make-up und beste Frisuren erhielt das Drama "Bombshell" über die Missbrauchsvorwürfe gegen den ehemaligen Fox-News-Moderator Roger Ailes. Der beste Filmsong wurde Elton Johns "I'm Gonna Love Me Again" aus seiner Filmbiografie "Rocketman".

Die Trophäe für den besten Animationsfilm gewann der vierte Teil der Pixar-Produktion "Toy Story" über die Abenteuer der Spielzeugfigur Woody und seiner Freunde. Bester animierter Kurzfilm wurde "Hair Love" über einen afro-amerikanischen Vater, der zum ersten Mal die Haare seiner Tochter frisieren soll.

Den Oscar für den besten Dokumentarfilm erhielten Julia Reichert und Steven Bognar für "American Factory". Der Film über den Wiederaufbau einer Fabrik in Ohio durch chinesische Investoren wurde von Michelle und Barack Obama produziert. Die einzige deutsche Hoffnung, die Dokumentation "The Cave" über ein unterirdisches Krankenhaus in Syrien, ging damit leer aus. Den Preis für den besten Dokumentarkurzfilm gewann Carol Dysinger für die in Afghanistan angesiedelte Produktion "Learning to Skateboard in a Warzone (If You're a Girl)". Als bester Kurzfilm wurde "The Neighbors' Window" von Marshall Curry ausgezeichnet.

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