Ringen:Gold in der Gladiatorenstadt

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Nicht aufzuhalten: Frank Stäbler nach seinem Finalsieg gegen den Georgier Iuri Lomadze. (Foto: Kadir Caliskan/imago images)

Frank Stäbler wird in Rom ein letztes Mal Europameister. Dabei war das Turnier nur eine Etappe auf dem Weg zu den Sommerspielen in Tokio.

Frank Stäbler hat in Rom bei seiner letzten Europameisterschaft noch einmal Gold erobert. Der 30-Jährige entschied am Mittwochabend das Finale in der Gewichtsklasse Griechisch-Römisch bis 72 Kilogramm gegen den Georgier Iuri Lomadze für sich. Nach drei WM-Erfolgen und dem EM-Titel 2012 sicherte sich Stäbler den fünften großen Titel e seiner Laufbahn. Dabei war die EM in Italien nur eine Etappe auf dem Weg zu Olympia. Nach den Sommerspielen in Tokio beendet der beste deutsche Mattenkämpfer seine internationale Karriere.

Nachdem Stäbler am Dienstag alle seine drei K.-o.-Duelle vorzeitig durch Überlegenheit gewonnen hatte, ließ er sich auch im Titelkampf gegen Lomadze nicht aufhalten. Schon vor der Reise nach Italien hatte er sich auf ein Medaillenfoto "mit einem Lächeln vor dem Kolosseum" gefreut - dieser Programmpunkt steht nun wohl am Donnerstag an.

Stäbler, der wegen eines skurrilen Hallenstreits in seinem Heimatort Musberg im ehemaligen Hühnerstall des väterlichen Bauernhofes trainieren muss, fehlt nun nur noch eine Medaille bei Olympia in der Vita. Mit seinem EM-Gold kann er nun motiviert in den bevorstehenden Urlaub und danach in die körperlich extreme Vorbereitung starten. Weil die 72-Kilogramm-Gewichtsklasse nicht olympisch ist, muss er - anders als in Rom - im August in Tokio in der Kategorie bis 67 Kilogramm antreten. Dabei wiegt Stäbler normalerweise 75 Kilogramm. Bis zu seinem letzten großen Wettkampf in Japan heißt es deshalb, etliche Kilogramm abzunehmen. Es ist ein Vorhaben mit "ganz, ganz vielen Fragezeichen", gab Stäbler zuletzt zu.

Kurz nach Stäblers war auch Teamkollege Hannes Wagner erfolgreich: Der 24-Jährige aus Lichtenfels setzte sich im Duell um Rang drei der Klasse bis 82 Kilogramm gegen den Weißrussen Stanislaw Schafarenka durch. Vor Stäbler und Wagner hatte aus dem Lager der Griechisch-Römisch-Athleten bereits Schwergewichtler Jello Krahmer Bronze gewonnen.

© SZ vom 13.02.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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