Öffentlicher Nahverkehr :Neue Expresslinie von Pasing nach Dasing

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Odelzhausen errichtet eine provisorische Haltebucht für die Doppeldeckerbusse, die von 15. Dezember an regelmäßig fahren

Von Horst Kramer, Odelzhausen

Bis in die jüngsten Tage zweifelten manche am Zustandekommen der Schnellbuslinie von Pasing nach Dasing. Kein Wunder, denn die Planungen reichen bis ins Jahr 2013 zurück, als der MVV erste Ideen für eine Expresslinie im Rahmen des Landkreis-Projekts "Zwischen Dorf und Metropole" vorstellte. Am Dienstag, 15. Dezember 2020, zwei Tage nach dem Fahrplanwechsel, wird daraus nun tatsächlich Realität: Um 5.24 Uhr soll der Doppeldeckerbus in Dasing losfahren. Über Land geht es nach Adelzhausen, dann auf der Autobahn A8 nach Odelzhausen. Der dortige Gemeinderat beschloss dieser Tage den Bau einer vorläufigen zusätzlichen Bushaltestelle. Eigentlich wäre das staatliche Bauamt dafür zuständig, denn der Grund ist im Besitz des Freistaats.

Das Gelände des künftigen Busstopps liegt zwischen dem Kreisverkehr am Odelzhausener Ortsausgang und der Autobahnbrücke. "Voraussichtlich müsste mindestens der Grünstreifen zwischen Radweg und Fahrbahn bebaut werden", berichtete Odelzhausens Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) im Gemeinderat. Das heißt: Auch der Radweg müsste um rund einen halben Meter verlegt werden. Maßnahmen, die offenbar von der Behörde binnen der kommenden zehn Monate nicht geleistet werden können. "Aus Kapazitätsgründen und wegen der zeitlichen Knappheit", wie Trinkl kommentarlos erläuterte.

Bei einem Ortstermin im Januar sagte der Rathauschef daher den Bauamtsvertretern zu, dass seine Gemeinde einspringt und zwischenzeitlich eine provisorische Haltebucht mit Kies und Schotter errichtet. Zu einem späteren Zeitpunkt soll dort eine behindertengerechte Bushaltestelle gebaut werden, zusammen mit einem überdachten Wartehäuschen. Die Bucht muss groß genug sein, um zwei Doppeldeckerbusse aufzunehmen, da hier sowohl die Fahrzeuge halten, die nach Pasing unterwegs sind, als auch diejenigen, die Richtung Schwaben fahren. Zudem werden hier auch die 732-Busse halten, die in Egenburg und künftig auch in Sittenbach starten, so dass zwischen Odelzhausen und Pasing ein 30-Minuten-Takt gilt. Zwischen 17 Uhr und 18 Uhr ist noch ein zusätzlicher Bus in beiden Richtungen unterwegs. Die Fahrzeit zwischen den Endpunkten Dasing und Pasing soll 48 Minuten betragen, in Stoßzeiten 57 Minuten. Ob die großen Busse mit ihren bis zu 90 Sitzen im Stau auf die Standspur ausweichen dürfen, ist noch unklar - dem Vernehmen nach sind die Randstreifen dafür zu schmal.

Den Landkreis kostet das Projekt zwischen 490 000 Euro und 540 000 Euro pro Jahr, der Freistaat schießt in den ersten drei Jahren insgesamt 1,2 Millionen Euro zu. Der Landkreis Aichach-Friedberg kommt glimpflich davon: Er beteiligt sich mit 30 000 Euro im Jahr, die beiden Gemeinden Dasing und Adelzhausen mit zusammen 20 000 Euro im Jahr.

Das Odelzhausener Gremium beschloss in derselben Sitzung bei der Regierung von Oberbayern, den Geltungsbereich für Tempo 50 in den Ortsdurchfahrten durch Höfa und Odelzhausen auszuweiten. Beide Ortschaften sind in den vergangenen Jahren gewachsen, Höfa nach Norden bis zum neuen Kreisverkehr, Odelzhausen ebenfalls bis zum Kreisverkehr an der A8-Einfahrt nach München. Die offizielle Ortsgrenze liegt nun 150 Meter weiter westlich, wo ehedem die Ausfahrt aus Richtung Augsburg einmündete. Die angestrebte Ausweitung bedeutet, dass auf den Verlängerungsstücken nun auch Innerorts-Verkehrsregelungen gelten sollen, also Tempo 50 und Überholverbot. "Mit der tatsächlichen Platzierung der Ortsschilder hat das aber nichts zu tun", stellte Bürgermeister Trinkl klar.

© SZ vom 14.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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