Einfach immer weiter so, das ist keine Lösung. Das hat der Verband der Automobilindustrie gemerkt und probiert nun etwas Neues - eine Auto-Messe mit weniger klassischen Autos und mehr alternativen Fortbewegungsmitteln. Zumindest ist das der Vorsatz. Auch in München geht es verkehrsmäßig nicht mehr weiter so. Zu voll sind die Straßen, zu dreckig ist die Luft.
Die Stadt schraubt zwar schon an einzelnen Maßnahmen herum - mehr Radverkehr, dichtere Takte bei öffentlichen Verkehrsmitteln, Ladestationen für E-Autos - den einen großen Plan für die Verkehrswende gibt es aber noch nicht. Es ist also ganz geschickt, eine ganze Branche nach München zu holen, die sich auch Gedanken über ihre Zukunft machen muss - womöglich kommt gemeinsam mehr dabei heraus. Perspektivisch wird darüber nachgedacht, dass im Rahmen der IAA auch einzelne Projekte gefördert werden könnten.
Selbstverständlich ist die Messe auch ein Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Erwartet werden Hunderttausende Besucher - die den Münchnern übrigens keine Wohnungen wegnehmen, sondern dem Hotel- und Gastrogewerbe Einnahmen bescheren. Insgesamt rechnet man mit etwa einer halben Milliarde Euro Umsatz. Wer jetzt jammert, dass die Stadt nicht noch ein Großereignis verträgt, weil sowieso schon alles viel zu voll ist: Wer Wiesn und Bauma wuppt, steckt auch noch eine IAA weg.
Wie gut die neue und mutmaßlich ganz andere Automobilmesse und München zusammenpassen, muss sich im kommenden Jahr zeigen. Von neuen Ideen, wie man stressfreier von A nach B oder eben von der Messe in den Olympiapark kommt, kann die Stadt nur profitieren.