Daglfing/Trudering:Bahn bleibt bedeckt

Daglfing/Trudering: Nah dran: An der Truderinger Kurve gibt es reichlich Anlieger.

Nah dran: An der Truderinger Kurve gibt es reichlich Anlieger.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Stadt soll auf Infos zu Zugzahlen und Alternativen drängen

Dass ein Güterzug Lärm verursacht, ist Fakt. Offen bleibt aber nach wie vor die Frage, wie viele Züge langfristig durch die Landeshauptstadt rollen werden. Die Bahn erklärt, dass sie nur mit den Zahlen aus dem Bundesverkehrswegeplan (BVWP) planen könne. Und nach diesem sind für 2030 für den Streckenabschnitt Daglfing-Johanneskirchen täglich 229 Züge vorgesehen, 102 davon nachts. Aber welche Menge an Zügen kommt danach? Das kann die Bahn nach eigenem Bekunden nicht sagen. Der BVWP sei die rechtliche Basis, an die sie sich zu halten habe. Dass mehr prognostizierte Züge auch mehr Lärmschutz bedeuten würden, spielt also nach aktuellem Stand keine Rolle.

Der Grünen-Stadtrat Herbert Danner mag nicht so recht glauben, dass sich die Zahl der Züge so in Grenzen hält, insbesondere, wenn der Brenner-Basis-Tunnel von Ende der 2020er-Jahre an mehr Güterverkehr anlockt. "Sollten es mehr Züge sein, ist das Pech für die Anwohner, das kann es nicht sein", sagte Danner am Mittwoch im Planungsausschuss des Stadtrats. Auch Jens Röver (SPD) betonte, wie wichtig der optimale Lärmschutz für die Anwohner sei. "Lärmschutz kostet Geld, das muss es der Bahn und der Bundesrepublik wert sein."

Die Stadt soll nun weiter auf mehr Informationen und ein Fachgespräch mit der Bahn drängen. Möglichst noch im April soll ein Fragenkatalog der Grünen und der Linken beantwortet werden, der unter anderem geklärt haben will, welche alternativen Strecken es für den Güterverkehr geben kann und ob die von den Anwohnern angeregte alternative Streckenführung machbar ist. Diese Frage will die Bahn dem eigenen Bekunden nach noch im kommenden April oder Mai beantworten.

Ein Sprecher der Bahn erklärt zu den offenen Fragen, dass er die Ängste der Anwohner vor zu vielen Zügen nicht nachvollziehen könne. Die Bahn plane langfristig, Güterverkehr an München vorbei zu lotsen. Durch den Ausbau und die Elektrifizierung zwischen Regensburg, Landshut, Mühldorf und Rosenheim soll der Knoten München vom Schienengüterverkehr entlastet werden.

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