Kurz gesichtet:In alter Frische

Klassiker: Arne Jacobsens ikonischen "City Hall"-Wecker gibt es jetzt in Orange. 50 Jahre: Die Jubiläumskollektion von Sportmax. Total Banane: Hess Natur probiert ein neues Material aus. Neues Format: Gläser von Riedel.

Von Anne Goebel und Silke Wichert

Kurz gesichtet: undefined
(Foto: Riedel)

Die Form sieht gewöhnungsbedürftig aus: Der Hersteller Riedel aus Tirol hat eine neue Gläserserie lanciert, die das Aroma von Riesling oder Pinot Noir optimal zur Geltung bringen soll. Bei der "Winewings"-Kollektion mit gekurvter Silhouette hat Georg Riedel auf einen flachen Boden geachtet, um dem Wein viel Oberfläche zu bieten. Das sieht weniger grazil aus als bei anderen Gläsern, ermögliche aber mehr Verdunstung, "wodurch das Aroma intensiver wird", heißt es von der traditionsreichen Glashütte aus Kufstein. Die Reihe umfasst je drei Modelle für Rot- und Weißwein sowie ein Champagnerglas für die "zarten Aromen von süßem, geröstetem Brot" (riedel.com).

Kurz gesichtet: undefined
(Foto: Sportmax)

Sportmax ist so etwas wie die kleine Schwester der italienischen Marke Max Mara - aber in Wirklichkeit auch schon ziemlich groß. Gerade hat das Label seinen 50. Geburtstag gefeiert. Und die Jubiläumskollektion ist gut geraten: Drei Sets in Rot, Smaragdgrün und knalligem Blau, die - Zufälle gibt's - zum aktuellen Siebzigerjahre-Revival passen. Die Designs greifen ikonische Entwürfe der Marke auf, jedoch deutlich aktualisiert, etwa einen doppelreihigen Poncho, jetzt als Oversized-Version mit Kimonoärmeln und grünem Innenfutter. Sportmax war vom Gründer Achille Maramotti als experimentelle Ergänzung zu Max Mara gedacht. Große Namen wie Jean-Charles de Castelbajac oder Guy Paulin haben für die Marke entworfen, Fotografen wie Peter Lindbergh die Kampagnen inszeniert. Die schönsten Bilder wurden in einem Band versammelt, der im Verlag Assouline erschienen ist.

Hessnatur setzte auf nachhaltige Mode, als die meisten nicht wussten, was das überhaupt sein soll. Das 1976 in Butzbach gegründete Unternehmen baut seit 1991 Bio-Baumwolle an, heute ist es nach eigenen Angaben Marktführer für Naturtextilien. Jetzt kommt ein neues grünes Material ins Sortiment. Eine Bananenfaser namens "Manila Hanf", die dreimal reißfester als Baumwolle sein soll und eine vorbildliche Ökobilanz vorweist. Lieferanten der Naturfaser sind die schnell wachsenden Blätter der robusten Abacá-Pflanze auf den Philippinen, die ohne mineralische Dünger auskommt, die Wasserrückhaltefähigkeit der Böden verbessert und damit Erosion verhindert. Ach ja, angenehm tragen lässt sich der Bananenstoff wohl auch. In der ersten Kollektion sind daraus Trenchcoats, Anoraks sowie in Kombination mit Biobaumwolle auch Blusen und Kleider erhältlich (hessnatur.com).

Kurz gesichtet: undefined
(Foto: Rosendahl)

Der dänische Designer und Architekt Arne Jacobsen steht für kühlen Funktionalismus - aber seine berühmte "City Hall"-Uhr gibt es jetzt in einem sinnlich warmen Farbton. Das Modell in mattem Orange ist die Wecker-Variante einer großen Rathausuhr, die Jacobsen 1956 für die Stadt Rødrove entwarf. Damals nahm seine Karriere international Fahrt auf, nachdem der Sohn eines jüdischen Kaufmanns während der deutschen Besatzung Dänemarks vor den Nazis nach Schweden hatte fliehen müssen. Viele von Jacobsens Arbeiten sind Designklassiker und stehen weltweit in Museen. Seine architektonischen Uhren-Entwürfe entwickelt die Firma Rosendahl zu Wand- und Tischuhren für den Haushalt weiter. Die "City Hall"-Frühlingsedition gibt es auch in Blau und Sandbeige (rosendahl.com).

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: