Enges Ergebnis:Stichwahl in Schäftlarn

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Christian Fürst (CSU) ist der Polit-Zögling des amtierenden Bürgermeisters, Marcel Tonnar (Grüne) betont seine Bodenständigkeit. (Foto: Hartmut Pöstges)

Fürst (CSU) und Tonnar (Grüne) werden gegeneinander antreten.

Von Marie Hesslinger, Schäftlarn

Christian Fürst (CSU) und Marcel Tonnar (Grüne) werden in die Stichwahl gehen. Fürst bekam 43,7 Prozent der Stimmen (1 353 Schäftlarner votierten für ihn), Tonnar holte 36,2 Prozent, mit 1 121 Stimmen. Fürst liegt somit nur 7,5 Prozentpunkte vor Tonnar. Bürgermeisterkandidatin Christine Keller der Gemeindeunion (GU) holte mit 620 Stimmen 20 Prozent. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung in Schäftlarn bei 68,7 Prozent.

"Prinzipiell freue ich mich über das Ergebnis erst mal", sagte Christian Fürst am Sonntagabend leicht verhalten. Mit Blick auf das Coronavirus kündigte er an: "Das wird ein Briefkastenwahlkampf." Der 43-Jährige ist in Zell aufgewachsen, hat Politikwissenschaften, Soziologie sowie Neuere und Neueste Geschichte studiert und arbeitet im Stimmkreisbüro der CSU-Landtagsabgeordneten Kerstin Schreyer. Der CSU-Ortsvorsitzende ist politischer Zögling des aktuellen Bürgermeisters Matthias Ruhdorfer, der mit 65 Jahren nicht erneut antritt. Ruhdorfer schlug Fürst vor 20 Jahren vor, Mitglied im Gemeinderat zu werden. Seit 2002 gehört Fürst diesem nun an. Das sieht er als Vorteil gegenüber seinem Konkurrenten Tonnar: "Ich finde es durchaus wichtig, dass ein zukünftiger Bürgermeister sich in der Kommunalpolitik gut auskennt." Nach drei Amtsperioden im Gemeinderat habe er viel "Einblick in die Verwaltung und in Abläufe."

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Marcel Tonnar sieht seine Wurzeln seinerseits als Vorteil an: "Ich bin ja kein Politiker, sondern ich komme aus dem ganz normalen Arbeitsleben." Der 49-Jährige hat ein Umweltingenieursbüro in Schäftlarn, ist Vater zweier Söhne. Er sagt, dass er als Familienvater auch "zu Älteren und zu jüngeren einen guten Draht" habe. Über das Wahlergebnis war Tonnar am Sonntag hörbar glücklich: "Damit hat man nicht gerechnet. In einigen Bezirken, die doch sehr CSU-lastig sind, haben wir viele Stimmen bekommen", sagte er. Das für ihn gute Wahlergebnis erklärte er mit dem Engagement seines Teams: Man habe "hervorragende Konzepte" und "ein wahnsinnig gutes Team hoch professioneller Leute." Man habe auch schwierige Themen aufgegriffen, zum Beispiel, wie man biologischen Landwirten Sicherheit geben könne. Wegen seines Fokus auf sozialem Wohnungsbau vermutete er, dass ihn auch "viele Ältere"gewählt hätten.

© SZ vom 16.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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