Corona-Ausfälle:Milliardeneinbußen in der Kultur befürchtet

Die Bundesregierung rechnet durch die Corona-Krise mit Umsatzeinbußen der Kultur- und Kreativwirtschaft in Höhe von bis zu fast 28 Milliarden Euro. Der anhaltende Stillstand in diesem Bereich lasse dieses gravierende Szenario wahrscheinlicher werden, heißt es in einer am Montag verbreiteten Berechnung des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes. Die als mildes Szenario bezeichneten Folgen lägen bei Einbußen von 9,5 Milliarden Euro, ein mittleres Szenario geht von 14,7 Milliarden Euro aus.

Wie die Situation genau verlaufe und wie lange die Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft von Umsatzausfällen betroffen seien, müsse stetig neu bewertet werden, sagte Olaf Arndt, Leiter der wissenschaftlichen Analyse des Kompetenzzentrums. In der Musikwirtschaft erwarten die Analysten bis zu 5,1 Milliarden Euro Einbußen, was 59 Prozent des jährlichen Umsatzes wären. Bei der Filmwirtschaft könnten mit bis zu 7,2 Milliarden Euro 71 Prozent des Umsatzes wegbrechen. Auf dem Buchmarkt werden Einbußen bis zu 4,5 Milliarden Euro oder 34 Prozent befürchtet. Besonders hart treffen kann die Krise aus Sicht der Analysten Selbstständige und Unternehmen aus dem Kunstmarkt und den darstellenden Künsten. Nahezu alle Beschäftigten dieses Bereichs würden von Umsatzausfällen betroffen und bis zu 75 Prozent ihrer jährlichen Umsätze verlieren.

© SZ vom 31.03.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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