Reaktionen auf Reiters Wahlsieg:Glückwünsche und Erwartungen

Nachhaltiger werden, nahbar bleiben, die Wirtschaft unterstützen, das Soziale nicht vernachlässigen und vor allem die Corona-Krise überstehen: Wünsche an Dieter Reiter und Reaktionen auf seinen Wahlsieg.

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(Foto: Robert Haas)

Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer des Bund Naturschutz in München: "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Dieter Reiter. Als überparteiliche Organisation ist uns aber nicht in erster Linie die Person wichtig, sondern die richtige Politik. Und das heißt für uns, dass wir Wege finden müssen, damit München noch viel nachhaltiger wird. Das gilt für den Bereich der Mobilität genauso wie für den Erhalt der Grünflächen, von Bäumen und der Artenvielfalt. Wir haben gemeinsam große Aufgaben zu stemmen und wir trauen Dieter Reiter durchaus zu, dass er genügend Standing in seiner Fraktion hat. Wir sehen aber auch die Grünen in der Pflicht. Wir müssen die Weichen jetzt richtig stellen, damit wir keine Entscheidungen treffen, die später mehr nicht zu korrigieren sind."

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(Foto: Catherina Hess)

Wolfgang Fischer, Geschäftsführer des Innenstadt-Gewerbeverbands City-Partner: "Natürlich gratuliere ich dem alten und neuen Oberbürgermeister. In Krisenzeiten haben sich die Wähler für Kontinuität entschieden. Für Dieter Reiter gibt es im Moment nur eine Aufgabe - diese Zeit zu überstehen. Das muss unabhängig von den politischen Standpunkten, die im Wahlkampf im Vordergrund standen, in einem gesamtgesellschaftlichen Konsens gelingen. Es ist wichtig, dass die Menschen sich an die Vorgaben im Kampf gegen das Virus halten. Es sollte jetzt ja vor allem darum gehen, diese schwierige Phase so schnell wie möglich zu überstehen. Das ist auch wichtig mit Blick auf die 75 000 Erwerbstätigen in der Innenstadt. Gemeinsam müssen wir es schaffen, München wieder in Gang zu kriegen."

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(Foto: Moses Omeogo)

Christian Springer, Kabarettist: "Ich kenne Dieter Reiter schon lange, er war der erste aus der Stadtregierung, der meinen Verein "Orienthelfer" unterstützt hat. Jetzt wünsche ich mir ein Weiter-so von ihm. Er hat es bisher sehr gut gemacht. Hat die Stadt nicht mit so einem Rampensau-Gehabe regiert, sondern ist rausgegangen in die Stadtviertel und hat Bürgersprechstunden abgehalten. Besser werden müsste die Zusammenarbeit mit dem Freistaat, der wird halt von Alphatieren regiert. Und ganz konkret wünsche ich mir, dass der Öffentliche Nahverkehr kostenlos wird, dass man nur noch einsteigen braucht in Bus oder Tram. Mit welcher Partei Reiter die Stadt regiert, ist mir wurscht. Wenn's nach mir geht, sollte er mit denen regieren, die es können: mit der Zivilgesellschaft."

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(Foto: Michael Schuhmann)

Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern: "Wir gratulieren Dieter Reiter herzlich zur Wiederwahl. Ich bin sicher, dass wir die gute Zusammenarbeit fortsetzen werden. Das Handwerk ist ein wichtiger Bestandteil der bewährten 'Münchner Mischung'. Damit die Landeshauptstadt ein gewichtiger Faktor für Bayern bleibt, müssen Politik, Wirtschaft und Verwaltung auf einigen Baustellen tüchtig ackern. Zuerst müssen wir dafür sorgen, dass so viele Betriebe wie möglich die Corona-Krise überstehen. Hier kann die Stadt Verfahren beschleunigen, Investitionen vorziehen oder Gewerbesteuern stunden. Außerdem brauchen wir Gewerbeflächen, Wohnraum für Mitarbeiter und eine Verkehrssituation, die im Sinne des Handwerk s gestaltet wird."

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(Foto: AWO München-Stadt)

Julia Sterzer, Geschäftsführerin der AWO München-Stadt: "Wir alle bei der Münchner Arbeiterwohlfahrt freuen uns sehr über Dieter Reiters Wiederwahl. In seiner ersten Amtszeit haben wir ihn als in allen sozialen Fragen kompetenten und nahbaren Oberbürgermeister erlebt. Er hat dafür gesorgt, dass vor allem die Unterstützungsangebote für ältere Menschen und Wohnungslose deutlich ausgebaut wurden. Auch in der jetzigen Krise spüren wir, wie wichtig ihm insbesondere die Münchnerinnen und Münchner sind, die auf Hilfe in sozialer Not angewiesen sind. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Dieter Reiter mit dem Stadtrat auch dann die richtigen Entscheidungen trifft, wenn eine weniger prall gefüllte Stadtkasse dazu führen wird, dass Prioritäten gesetzt werden müssen."

Jörg Ammon, Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV): "Der BLSV gratuliert Dieter Reiter herzlich zu seiner Wiederwahl. Der Oberbürgermeister hat in der Vergangenheit bewiesen, dass der Sport in München einen großen Stellenwert hat. Wir sind als Dachverband des organisierten Sports fest davon überzeugt, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Insbesondere im Hinblick auf das Sport-Highlight European Championships 2022 und beim weiteren Ausbau der Sportinfrastruktur bauen wir auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Außerdem ist gerade in schwierigen Zeiten, wie wir sie im Zuge der Corona-Pandemie erleben, ein gemeinsames Miteinander wichtig, um unsere Vereine und Fachverbände im Breiten- wie Leistungssport bestmöglich zu unterstützen."

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(Foto: privat)

Barbara Kittelberger, Theologin und evangelische Stadtdekanin: "Ich wünsche mir von Dieter Reiter, dass er mit Besonnenheit und Klarheit die Herausforderungen annimmt. Es wird im Sozialen ganz stark um die Wohnungsfrage gehen. Und um die Verteilungsgerechtigkeit. Das wird in der Zeit nach Corona eine besonders große Aufgabe sein. Wenn alles überstanden ist, muss man schauen, wohin die Gelder fließen, da kann eine Stadt sehr viel steuern. Ich wünsche mir, dass er voranschreitet und die Wertediskussion führt. Dass er weiter so klar bleibt im Kampf gegen Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und jede andere Menschenfeindlichkeit. Ich wünsche ihm dafür den nötigen Mut und sichere ihm zu, dass wir von der evangelischen Kirche an seiner Seite stehen werden."

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(Foto: Stephan Rumpf)

Tobias Ruff, Stadtrat der ÖDP: "Die ÖDP gratuliert Dieter Reiter zur Wiederwahl und wünscht ihm in der Krise eine glückliche Hand und gute Entscheidungen. Wir bieten ihm für die nächsten sechs Jahre eine konstruktive Zusammenarbeit an. Insbesondere zu den Themen Klimaschutz, Verkehr, Wachstum der Stadt und Erhalt der Grünflächen ist es wichtig, dass die Stadt als Ganzes eine Haltung entwickelt. Ich hoffe, dass Dieter Reiter gestärkt durch das Wahlergebnis in der zweiten Amtszeit die nötige Souveränität entwickelt um auch Ideen der Opposition aufzugreifen. In den vergangenen Jahren mussten wir Dieter Reiter wiederholt durch die Bürgerbegehren und die Volksbegehren Raus aus der Steinkohle, Radentscheid und Rettet die Bienen auf die Sprünge helfen."

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(Foto: Stephan Rumpf)

Andrea Betz, Bezirksleiterin bei der Inneren Mission München: "Wir schätzen Dieter Reiter als aufgeschlossenen und fairen Oberbürgermeister, dem alle Bürgerinnen und Bürger am Herzen liegen. Ihm ist unsere Meinung als Wohlfahrtsverband wichtig, und er hat ein feines Gespür für soziale und gesellschaftliche Nöte. Menschen, die in einer reichen Stadt wie München nicht mithalten können, brauchen unsere Unterstützung und gerechte Chancen: Dazu zählen vor allem bezahlbarer Wohnraum, die gezielte Bekämpfung von Armut und lebenswerte Perspektiven für Kinder und Jugendliche. Wir freuen uns darauf, in den nächsten sechs Jahren gemeinsam Sozialpolitik zum Wohle der Menschen mit ihm zu gestalten. Wir wünschen Dieter Reiter Gesundheit und viel Kraft."

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(Foto: Florian Peljak)

Jörg Hoffmann, Stadtrat der FDP: "In einem spannenden Wahlkampf hat sich Dieter Reiter am Ende durchgesetzt. Auch im Namen meiner Partei gratuliere ich ganz herzlich und wünsche ihm und unserer Stadt für die nächsten sechs Jahre alles Gute. Diese Legislatur wird angesichts der Einschnitte durch die Corona-Krise nicht nur finanz- und wirtschaftspolitisch eine enorme Herausforderung. Dabei stehen wir für konstruktive Zusammenarbeit jeder Zeit zur Verfügung. Wichtig ist für uns, dass die Politik stets die Gesamtsituation betrachtet und nicht mit Einzelmaßnahmen - siehe das Thema Fraunhoferstraße - am Ende die Lage verschlimmbessert. Münchens Stadtpolitik muss immer auch die Zukunft und das Wohl der kommenden Generationen im Blick haben."

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(Foto: Florian Peljak)

Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: "Wir Münchner haben in den vergangenen sechs Jahren gesehen, was wir an einem erfahrenen und besonnenen Oberbürgermeister haben. Nicht zuletzt in der aktuellen Krise hat er durch Ruhe und überlegtes Handeln erneut gezeigt, warum so viele Wähler ihm das Vertrauen ausgesprochen haben. Auch wir in der jüdischen Gemeinschaft wissen, was für einen treuen Freund und verlässlichen Partner wir in ihm haben. Wenn die politische Auseinandersetzung in unserer Stadt in der kommenden Legislaturperiode stets so sachlich, so fair und so nah an den Themen und den Wählern bleibt wie während dieses ganz besonderen Wahlkampfes, dann ist für uns alle viel gewonnen."

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(Foto: privat)

Stefan Jagel, für "Die Linke" neu im Stadtrat: "Herzlichen Glückwunsch an Dieter Reiter, der uns als sozialdemokratischer Oberbürgermeister ein Stück näher lag. Allerdings wurde in den letzten Jahren deutlich, dass die SPD den Druck von links und von der Straße braucht. Denn die soziale Spaltung nahm sowohl unter rot-grün wie unter rot-schwarz zu. Dieter Reiter meinte einmal: ,München gehört uns allen - nicht nur den Spekulanten.' Wenn er zukünftig mehr öffentliche oder genossenschaftliche Wohnungen baut, werden wir dies unterstützen. Die Linke setzt sich innerhalb und außerhalb des Stadtrates dafür ein, dass es bezahlbare Mieten, eine gute Versorgung und eine solidarische Stadtgesellschaft gibt. Daran messen wir auch Dieter Reiter."

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(Foto: Robert Haas)

Michael Piazolo, Kultusminister und Stadtchef der Freien Wähler: "Nach den Ergebnissen vom 15. März war die Wiederwahl von Dieter Reiter keine Überraschung, ich möchte ihm aber trotzdem gratulieren. Als Kultusminister habe ich gut mit ihm zusammengearbeitet und hoffe, dass das so weitergeht. Im Stadtrat allerdings wird er mit mehr Freien Wählern zu tun haben als bisher, auch wenn es nicht ganz so viele sind, wie wir uns gewünscht haben. Neben der großeren Herausforderung durch die Corona-Krise jetzt wird es in den kommenden Jahren in München um einen Ausgleich gehen. Der Zuzug wird weitergehen, die Enge zunehmen. Es erfordert Geschick, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bekommen, und dieses Geschick wünsche ich ihm."

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(Foto: Stephan Rumpf)

Marie Burneleit, Stadträtin von "Die Partei" München: "Ich starte literarisch mit Michael Ende: ,Aber es ist eine seltsame Tatsache, dass das Entsetzliche seine Schrecken verliert, wenn es sich immer wiederholt.' In diesen Tagen ist der heiße Tipp: Schaffen sie Routine. München hat das par excellence gelöst, Dieter Reiter wird der absolut gewohnte und gewöhnliche Oberbürgermeister Münchens - wieder einmal. Ich erwarte, dass sich nichts ändert. Und alles so weiter läuft, wie die letzten sechs Jahre. Frau Frank, die Verliererin kann mit mir jederzeit eine tröstende Rickschafahrt machen, mit Gesprächen von Stadträtin zu Stadträtin. In diesem Sinne: Ich gratuliere mit einem virenfreien, digitalen Ellenbogenshake."

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