Mitten in Balkonien:Die Dolomiten im eigenen Garten

Not macht erfinderisch, heißt es. Das gilt besonders, wenn der Urlaub wegen Corona ausfällt

Kolumne von Patrizia Steipe

Not macht erfinderisch, sagt der Volksmund. Das gilt besonders in Zeiten von Corona. Eigentlich hätten wir jetzt unseren Osterurlaub am Meer oder in den Bergen, am Gardasee oder bei Oma und Opa verbracht, wir hätten uns sportlich betätigt, die Landschaft genossen und sehr gut gegessen. Stattdessen ist jetzt Balkonien angesagt.

Das bedeutet aber keineswegs, dass man zur Untätigkeit verdammt ist und nicht doch ein wenig Urlaubsfeeling nach Hause holen könnte, wie zahlreiche Beispiele beweisen. In Gilching etwa hat sich ein junger Mann große Gummiräder an sein Skateboard geschraubt und Schlaufen als Halt für die Füße angebracht. Statt im Wasser an den Nord- und Ostseehotspots zu kiten, rast er jetzt bei Wind mit seinem bunten Schirm über eine Wiese, selbstredend mit Abstand zu Radlern und Wanderern. Eine andere Familie aus Gilching, die in den Dolomiten klettern wollte, hat aus der großen Buche im heimischen Garten einen richtigen Klettersteig gemacht. Leinen, Strickleiter und Anstellleiter laden die beiden Kinder jetzt dazu ein, immer neue Kletterrouten im Baum auszuprobieren - natürlich gesichert im Klettergurt.

Und dann gibt es noch Andreas Lechermann aus Weßling. Der CSU-Gemeinderat musste seinen Südtirol-Urlaub canceln. Auf seine geliebten Spinatspätzle wollte er trotzdem nicht verzichten. Das Ergebnis sei zwar optisch noch nicht überzeugend gewesen, berichtet er, geschmeckt habe es aber trotzdem.

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