München heute:Die neue Einsamkeit auf den Friedhöfen / Wie die Unikliniken umrüsten

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Zehn Angehörige dürfen in diesen Zeiten einen Menschen in den Tod begleiten. Plus Bestatter. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Josef Wirnshofer

Rituale bringen Ordnung, sie bringen Sicherheit. Gerade dann, wenn ein Mensch stirbt. Man weiß, dass es vorbei ist, steht am Grab, verabschiedet sich, und damit das Loch danach nicht ganz so dunkel ist, geht man noch zusammen Butterkuchen essen.

Wer wüsste besser als ein Bestatter, wie wichtig Rituale sind? Dass sich die Trauergemeinde um die Trauernden legt wie ein wärmender Mantel? In der Corona-Krise ist dieser wärmende Mantel aber nicht erlaubt, auch kein Weihwasser, die Aussegnungshallen bleiben geschlossen. Thomas Schmid macht seinen Job jetzt seit vierzig Jahren, und klar, man erlebt Dinge, die kann man sich nicht vorstellen. In Zeiten aber, in denen nur noch zehn Angehörige einen Menschen in den Tod begleiten dürfen, geht etwas verloren, das Schmid "die getröstete Trauer" nennt.

Meine Kollegin Elisa Schwarz hat Thomas Schmid in München begleitet, zum Neuen Südfriedhof und zum Nordfriedhof ( hier lesen mit SZ-Plus). In einer bewegenden Reportage beschreibt sie auf der Seite Drei die Einsamkeit, die an den Gräbern gerade herrscht. Sie beschreibt die Verunsicherung, die entsteht, wenn Gewohntes wegbricht. Und sie beschreibt einen Mann, der den Menschen natürlich auch jetzt Trost spendet, gerade jetzt - und der weiß, dass sich Trauerfeiern verschieben lassen, nicht aber die Trauer.

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