Deutscher Filmpreis:Zuhause mit Lola und Lara

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Die Gala wurde abgesagt, stattdessen gibt es ein neues Konzept mit Live-Schalten in die Wohnzimmer der Nominierten. Die besten Filme gibt es bereits auf DVD oder zum Streamen. Eine Auswahl.

Von Josef Grübl

Mit Filmpreisverleihungen ist das immer so eine Sache. Theoretisch sollten ja die Preisträger im Mittelpunkt stehen, all die Kamera- oder Kostümleute, die Cutter oder Tongestalter, die Produzentinnen oder Schauspieler. In der Praxis sieht es aber oft so aus, dass sich Starlets und Selbstdarsteller auf dem roten Teppich verrenken - und die meiste Aufmerksamkeit bekommen. Insofern ist die diesjährige Verleihung des Deutschen Filmpreises eine echte Chance: Die Gala im Berliner Palais am Funkturm wurde abgesagt, stattdessen gibt es ein neues Showkonzept mit Live-Schalten in die Wohnzimmer der Nominierten und Preisträger. Der Tanz um die Goldene Lola wird live im TV übertragen (Freitag, 24. April, 22.15 Uhr, ARD), durch den Abend führt der Schauspieler Edin Hasanović.

Die meisten Nominierungen erhielten Burhan Qurbanis Neuverfilmung von Berlin Alexanderplatz (der in elf Kategorien vorgeschlagen ist und eigentlich jetzt im Kino laufen sollte, was aber aktuell nicht möglich ist) und Nora Fingscheidts zehnmal nominiertes Spielfilmdebüt Systemsprenger: Darin geht es um ein wildes Mädchen, das nicht ins System zu passen scheint und vom Jugendamt ständig in neue Wohngruppen oder Kinderheime geschickt wird. Dabei will die neunjährige Benni doch nur zu ihrer überforderten Mutter. Der Film lief bereits mit großem Erfolg in den Kinos, jetzt gibt es ihn als DVD, Blu-ray und als Video on Demand, unter anderem im Angebot von Netflix. Um eine überforderte Mutter geht es auch in Lara (der als bester Spielfilm nominiert ist), allerdings will ihr Sohn nicht zu ihr hin, sondern möglichst weit weg: Corinna Harfouch kämpft in dieser tragikomischen Künstlergeschichte um die Gunst ihres Filmsohns Tom Schilling (DVD, Blu-ray, Video on Demand).

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Und noch eine Familiengeschichte: Thomas Heise folgt in Heimat ist ein Raum aus Zeit den biografischen Spuren seiner Familie, über mehrere Generationen und Kriege hinweg. Das dreieinhalbstündige Film-Essay ist als bester Dokumentarfilm nominiert, seit ein paar Tagen gibt es ihn auch als DVD und Stream bei Vimeo. Ebenfalls nominiert (in den Kategorien Szenen- und Maskenbild) ist die Verfilmung von Hermann Hesses Narziss und Goldmund: Stefan Ruzowitzkys aufwändige Literaturverfilmung lief im März nur wenige Tage im Kino, bevor diese wegen der Corona-Krise schließen mussten. Jetzt kann man ihn als Video on Demand kaufen.

© SZ vom 23.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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