Kulinarischer Wiesnhit:"Ochs to go" vom Karlshof

Gut Karlshof in Ismaning, Rundfahrt zu den Münchener Stadtgütern

Auf dem städtischen Gut Karlshof in Ismaning werden Tiere gehalten, die zur Wiesn geschlachtet werden.

(Foto: Florian Peljak)

Das Fleisch der Tiere aus Ismaning wird als Schmankerl verkauft

Von Sabine Wejsada, Ismaning

Während des vergangenen Oktoberfests haben die Besucher sage und schreibe 124 ganze Ochsen verspeist, die auf dem Gut Karlshof zwischen Ismaning und dem Ortsteil Fischerhäuser aufgezogen wurden. Heuer wären es wohl wieder so viele geworden, die auf der Wiesn gelandet wären.

Doch das Oktoberfest 2020 ist seit ein paar Tagen Geschichte. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) haben das größte Volksfest aus Sorge um die Gesundheit abgesagt. Wer aber deshalb denkt, die eigentlich für die Wiesn gezüchteten Ochsen könnten nun ein unbehelligtes Leben auf dem Karlshof führen, der irrt: Ihr Stündchen hat in ein paar Monaten geschlagen - auch in Corona-Zeiten.

Jetzt gibt es dann "Mitnahme-Schmankerl"

Die 120 bis 125 Ochsen würden wie geplant Ende August geschlachtet, heißt es aus dem Kommunalreferat der Stadt München, das für die Verwaltung der städtischen Güter zuständig ist, zu dem der Karlshof gehört.

"Selbstverständlich werden die Ochsen vom Gut Karlshof, die für den Genuss in der Ochsenbraterei 2020 vorgesehen waren, von unserem Küchenchef der Haberl Gastronomie zu qualitativ hochwertigen Speisen verarbeitet", teilt Antje Schneider von der Haberl Gastronomie mit. So sollen die Ochsensemmeln aus der Ochsenbraterei als "Mitnahme-Schmankerl" angeboten werden, für den Genuss daheim.

Diese gibt es bereits von diesem Wochenende an am Chinesischen Turm, am Michaeligarten im Ostpark, dem Hopfengarten im Westpark, am Schinderstadl in Flaucher-Nähe und bei der Kugler Alm in Oberhaching, wie Schneider ankündigt. Auf diese Weise wolle man auch dem ein oder anderen Fan der Wiesn "die Enttäuschung über die Absage kulinarisch etwas lindern. Kein Stück unserer Ochsen wird verschwendet, wir machen daraus zum Beispiel Bratwürste, Fleischpflanzerl, Brühe, Gulasch und weitere Rezepte rund ums Ochsenfleisch".

Der Ochs to go stößt bei Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU), die erste Werkleiterin der Stadtgüter München ist, auf große Zustimmung: "Ich freue mich über diese positive Zusage von Frau Schneider. Das gibt den Stadtgütern München Planungssicherheit in wirtschaftlich angespannten Zeiten." Der wirtschaftliche Schaden durch die Wiesn-Absage lässt sich nicht beziffern, doch auf dem Karlshof wird derzeit sogar ein neuer Ochsenstall gebaut - ganz nach der Devise: Nur der Not keinen Schwung lassen.

Die städtische Ochsenmast mit 550 Tieren gibt es seit 1986. Der dortige Hofladen öffnet wieder am 6. Mai, zu den üblichen Zeiten: Mittwoch von 13 bis 18 Uhr und Freitag 8 bis 13 Uhr. Der Versorgung mit Ochsensteaks zum Grillen im heimischen Garten steht also nichts im Wege.

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