Den Vorschlag eines Veranstalters, auf der Theresienwiese ein Autokino einzurichten, hat der Bezirksausschuss (BA) Ludwigsvorstadt- Isarvorstadt jetzt einstimmig abgelehnt. In der gleichen Sitzung wurde ein Dringlichkeitsantrag für eine vorübergehende kreative und grüne Nutzung der Theresienwiese verabschiedet. Die Stadtviertelpolitiker fordern eine baldige Begrünung - auch mit mobilen Bepflanzungen - und Sitzmöglichkeiten an geeigneten Standorten, sogenannte "grüne Inseln".
Auch sollen coronataugliche Spielmöglichkeiten für Kinder und mobile Sport- und Fitnessgeräte wie Basketballkörbe und Tischtennisplatten aufgestellt werden. Sportvereine und nicht kommerzielle Sportanbieter könnten die Möglichkeit bekommen, unter Berücksichtigung der Auflagen Sportangebote anzubieten. Auf den nicht versiegelten Flächen südlich der Matthias-Pschorr-Straße sollen Gräser und Wildblumen ausgesät werden, sodass dort schon im Sommer mehr Grün sprießt.
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Der Vorstoß eines Veranstalters, auf der Fläche ein Autokino einzurichten, irritiert Lokalpolitiker und Initiativen. Sie wollen die Theresienwiese ökologisch, bürgernah und kulturell nutzen.
Die Grünen hatten in der vergangenen Woche den Antrag initiiert, in der Sitzung wurden noch darüber hinausgehende Vorschläge befürwortet. Geht es nach den Stadtviertelpolitikern, soll es auch kleine Stände für die Versorgung geben: Standbetreiber aus den benachbarten Stadtvierteln sollen zu minimalen Kosten auf versiegelten Flächen bis 20 Uhr Eis- oder Imbiss-Stände aufmachen können. An der Ostseite der Theresienwiese sollen zusätzliche Bänke aufgestellt werden.
Mit der Absage des Oktoberfests 2020 könnte der Südteil der Theresienwiese bis nächsten Frühling frei von Veranstaltungen sein. Seit den Corona-Maßnahmen habe sich die Theresienwiese mehr denn je als wichtige Fläche zur Naherholung und für Sport- und Freizeitaktivitäten für die Anwohner entwickelt, heißt es in der Begründung. Wäre der Südteil der Theresienwiese grüner als derzeit und gäbe es dort Sitzgelegenheiten, würde dies die Aufenthaltsqualität deutlich verbessern. Mit den Abstandsregeln würde mehr öffentliche Fläche für die Naherholung der Anwohner notwendig, so die Begründung. In der Sitzung legte Beate Bidjanbeg (SPD) historische Fotos vor, die belegten, dass früher das Gras auf der Wiesn wesentlich dichter wuchs.