Landkreis Starnberg:"Sichere Häfen" gründet neues Bündnis

Unter dem Namen "Sichere Häfen in Starnberg und Weilheim" hat sich eine landkreisübergreifende Initiative gegründet, die auf das Schicksal von Geflüchteten aufmerksam machen will, die auf dem Mittelmeer in Seenot geraten. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie dürfe deren Situation nicht aus dem Blickfeld geraten, mahnt eine der Initiatorinnen, Petra Fontana aus Starnberg. Auf der Internetseite www.sicherehaefen.de bietet das Bündnis für Menschlichkeit eine erste Anlaufstelle an. Anlass zur Gründung für die derzeit zwölfköpfige Gruppe war, dass die evangelische Kirche Anfang des Jahres ein eigenes Schiff zur Seenotrettung mit Spendengeldern ersteigerte - welches nun wegen der Corona-Pandemie nicht auslaufen kann.

"Nach wie vor ertrinken Menschen im Mittelmeer und durch Corona hat sich die Lage noch verschlimmert, weil viele Seenotretter nicht vor Ort helfen dürfen", sagt Petra Fontana. Umso wichtiger sei es, dass Kommunen Verantwortung übernähmen die Geretteten vor Ort aufzunehmen. "Gerettete müssen in einen sicheren Hafen gebracht werden und dürfen keinesfalls in Länder wie Libyen zurückgebracht werden, in denen ihr Leben und ihre Sicherheit nicht gewährleistet sind", sagt Fontana. Die Gruppe, bestehend aus Interessierten der Zivilgesellschaft, der lokalen Politik und der beiden christlichen Kirchen, wollte im Frühjahr bei einer öffentlichen Veranstaltung in Starnberg über die Situation informieren. Geplant war auch ein Gespräch mit dem Starnberger Kapitän Sampo Widmann, das jedoch wegen der Ausgangsbeschränkungen verschoben werden musste. Es soll so bald wie möglich nachgeholt werden.

© SZ vom 15.05.2020 / JESC - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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