Nach 66 Tagen Pause wegen der Coronavirus-Pandemie geht es weiter: Am Samstag um 15.30 Uhr wird die Bundesliga wieder angepfiffen. Zuschauer sind nicht erlaubt, Rudelbildung verboten - und vor Anpfiff werden die Bälle in den Stadien desinfiziert.
Abstand halten - das ist auf dem Platz nicht immer möglich. Aber auf der Auswechselbank. Die Spieler von Schalke 04 nehmen mit Mundschutz Platz und warten getrennt von einander auf ihren Einsatz.
Eigentlich eine nette Geste: Leipzigs Patrik Schick erkundigt sich bei Freiburg-Torhüter Alexander Schwolow, wie es ihm geht. Ob dem so viel Körperkontakt jedoch Recht ist?
Übertrieben haben - ausgerechnet - die Hertha-Profis: Die DFL mahnte zum zurückhaltenden Jubeln an, doch die Berliner Spieler umarmen sich nach dem ersten Treffer gegen Hoffenheim innig. Und weil es unsichere Zeiten sind, stellte die DFL nach dem Spiel klar: "Der Torjubel von Spielern ist nicht Bestandteil des medizinisch-organisatorischen Konzepts der 'Task Force Sportmedizin / Sonderspielbetrieb', das am Donnerstag als Anhang in die DFL-Spielordnung aufgenommen wurde. Zum Thema Torjubel wurden in Ergänzung zum Konzept lediglich Hinweise zur Orientierung gegeben - Sanktionen erübrigen sich daher."
Hygienisch einwandfrei jubeln dagegen die Dortmunder: Alle vier Treffer beim klaren Sieg gegen Schalke feiern sie ohne Körperkontakt - als hätte Lucien Favre in den vergangenen Wochen sogar das Sich-Über-Tore-Freuen trainieren lassen.
So ganz richtig fühlt sich der Sieg beim Revierderby dann aber nicht an: Thorgan Hazard jubelt über seinen Treffer - vor der leeren Südtribüne. Nach Abpfiff versammeln sich die BVB-Spieler zur Welle: mit Abstand zum Nebenmann, im leeren Stadion. "Ich muss es jetzt nicht unbedingt haben, mir wäre lieber, wenn die Rahmenbedingungen ganz normal wären", sagte Julian Brandt danach.
Ungewohnte Bilder auch in den Kneipen, die in manchen Bundesländern unter strengen Regeln wieder geöffnet haben. Echte Derby-Stimmung will an diesem Samstag auch dort nicht aufkommen.
"Es ist traurig, dass die Leute nicht im Stadion sind. Das ist nichts auf Dauer", sagt Freiburg-Trainer Christian Streich nach dem Unentschieden gegen Wolfsburg. Das Mikrofon ist dabei an einer langen Stange montiert.
Nach Schlusspfiff machen sich sofort die Greenkeeper an die Arbeit wie hier in Augsburg. Kommendes Wochenende soll es schließlich weitergehen mit der Bundesliga.