Unterkunft:Bewohner unter Quarantäne

Asylbewerber in Percha bisher ohne Symptome, Kindergarten bleibt vorerst geschlossen

Von Jessica Schober, Starnberg

Nachdem sich in der Unterkunft für Geflüchtete in Percha neun Asylbewerber bei einem Besucher aus einem anderen Landkreis mit dem Coronavirus angesteckt haben, sind alle Bewohner der Containersiedlung in Quarantäne. Der Gemeindekindergarten in der Feldafingerstraße, den ein infiziertes Kind noch besucht hatte, muss ebenfalls geschlossen bleiben. Es wurden Tests von allen Kontaktpersonen der Infizierten genommen, noch ist unklar, ob sich weitere Kinder angesteckt haben. Bislang zeigen die neun infizierten Asylbewerber keine Symptome und müssen nicht im Krankenhaus behandelt werden. Fünf chronisch kranke Asylbewerber wurden sicherheitshalber in andere Einrichtungen gebracht.

"Die Aufregung und der Informationsbedarf sind groß. Die Asylbewerber leben auf engstem Raum und haben durchschnittlich nur sieben Quadratmeter pro Person zur Verfügung", sagt Andrea Betz von der Inneren Mission. "Es bedeutet eine große psychische Belastung, wenn man sich auch in den gemeinschaftlich genutzten Sanitärräumen und Küchen aus dem Weg gehen muss und sonst nur auf seinem Zimmer hockt." Nach Auskunft der Regierung von Oberbayern dürfen die Bewohner die Container zwar verlassen, müssen aber ansonsten streng Abstand halten.

Derzeit befinden sich in den Kliniken des Landkreises 14 Patienten mit dem Coronavirus, am Vortag waren es noch zwölf. Vier Menschen müssen beatmet werden, am Vortag waren es nur drei. Bislang sind im Landkreis 13 Menschen seit Beginn der Pandemie gestorben.

© SZ vom 28.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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