Oberschleißheim:Die Hängepartie soll ein Ende haben

Oberschleißheim: Auf der Regattaanlage wird nicht nur Beachvolleyball gespielt, sondern auch die Trendsportart Spikeball.

Auf der Regattaanlage wird nicht nur Beachvolleyball gespielt, sondern auch die Trendsportart Spikeball.

(Foto: Catherina Hess)

Seit Jahren wird die Betriebserlaubnis für das "Munich Beach Ressort" auf der Regattaanlage nur befristet verlängert. Jetzt will Oberschleißheim die Funsport-Anlage dauerhaft etablieren und die Erweiterung ermöglichen.

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Einmal mehr hat das Oberschleißheimer Rathaus die Betriebserlaubnis für das "Munich Beach Ressort" auf der Regattaanlage verlängert - und einmal mehr würden die Betreiber wie auch die Gemeinde die Freizeiteinrichtung dauerhaft etablieren. Noch immer aber ist die Zukunft der Regattaanlage nicht baurechtlich fixiert, sodass vom Landratsamt die Betriebsgenehmigung wohl wieder auf eine Saison befristet wird, wie alle Jahre.

Das Gemeindebauamt rechnet freilich damit, dass in einer der nächsten Sitzungen diese Hängepartie aufgelöst werden könnte. Dann soll der 2017 eingeleitete Bebauungsplan für die Regattaanlage ins Genehmigungsverfahren geschickt werden. Die Anlage gehört der Stadt München. Ende 2019 hatte der Stadtrat seinen lang erwarteten Beschluss zur Zukunft des olympischen Erbes gefasst. Darauf aufbauend kann die Gemeinde nun ihre Planvorgaben fixieren.

Wegen des jahrelangen Sanierungsstaues schien für die zu Olympia 1972 errichtete Anlage sogar das Ende möglich. Aus der angedachten Kofinanzierung hatten sich 1992 der Bund und 2011 das Land zurückgezogen. Erst 2015 rang sich der Münchner Stadtrat überhaupt zu einem Grundsatzbeschluss durch, die 85 Hektar große Anlage mit einem zwei Kilometer langen Wasserbecken, einer mehr als 200 Meter langen betonierten Tribünenanlage für 25 000 Besucher, 2400 Parkplätzen, Bootshallen, Unterkunfts- und Verwaltungsgebäuden sowie einer Sporthalle zu erhalten.

Die Verabschiedung eines Sanierungskonzepts zog sich dann bis Ende November 2019 hin, so lange blieb die Gemeinde Oberschleißheim zur Untätigkeit verurteilt, auf deren Flur fast der komplette Teil der Anlage außer dem Startbereich liegt. Mit dem Stadtratsbeschluss soll die olympische Anlage, die 2018 als Ensemble auch komplett unter Denkmalschutz gestellt wurde, für circa 61 Millionen Euro saniert und modernisiert werden. Danach sollen neben dem Sportbetrieb diverser Vereine und Leistungskader auch wieder Regatten auf international höchstem Niveau stattfinden können.

Betreiber interessiert sich auch für die Tennishallen

2013 hat sich am Südende der Tribüne das "Munich Beach Ressort" angesiedelt, das auf mehreren Sandplätzen Beachsport anbietet. Dazu gibt es einen Bar-Betrieb mit Blick über das Wasserbecken. Ein Fernziel der Betreiber ist es, die Tennishallen im Parkplatzbereich der Anlage anzukaufen und für Indoor-Beachsport zu nutzen. Hier hatte sich in den Achtzigerjahren ein Tennis-Leistungszentrum mit Internat und Gastronomie angesiedelt, damals unter Regie des deutschen Davis-Cup-Chefs Niki Pilic, das allerdings nach diversen Besitzerwechseln seine besten Tage hinter sich hat.

Sowohl der Ankauf der Hallen zur Nutzung für Fun-Sport wie auch die dauerhafte Betriebsgenehmigung für die bestehenden Angebote hingen zuletzt seit Jahren in der Luft. Noch vor der Sommerpause soll die Bauleitplanung jetzt aber dem Bauausschuss des Oberschleißheimer Gemeinderats vorgelegt werden und dann neue Nutzungsmöglichkeiten eröffnen.

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