Nepomuk-Kolumne:Heinrich, mir graut vor dir!

Nahezu jeder, der sich in Inning zur Kommunalwahl stellte, wollte sich vor allem um die Vereine im Ort kümmern. Kaum ist die Wahl gewonnen, ist das alles wieder vergessen

Kolumne von Eurem Nepomuk

Liebe Leut', manchmal kann ich nur noch den Kopf schütteln. Neuerdings über Inning. Nahezu jeder, der sich dort zur Kommunalwahl stellte, gab an, sich vor allem um die Vereine im Ort kümmern zu wollen. Und kaum ist die Wahl gewonnen, ist das alles wieder vergessen. Von wem ich da red?' Ist doch klar: von der Bürgerinitiative für Innings Zukunft. Die hatte einst mit Jürgen Hatz den Kultur- und Vereinsreferenten gestellt. Nur, der wollte nicht mehr in den Rat. Und wer von der BIZ jetzt in dem Gremium sitzt, also Katrin Nicolodi und Rainer Wörl, mag - außer mit dem Sportverein - mit keinen anderen Vereinen und schon gar keiner Kultur was zu tun haben. Jedenfalls weigerten sich beide, den Referentenjob dafür zu übernehmen. Und wer ist schuld daran? Heinrich II., Ja genau, der "fromme" Kaiser. Weil der vor knapp 1000 Jahren nichts Besseres zu tun hatte, als ausgerechnet in Inning zu übernachten. Auf dem Weg nach Italien war er damals, um dort den Papst mit seinem Heer im Kampf gegen die Byzantiner zu unterstützen. Angeblich mit 60 000 Mann. So ist es noch heute in Inning auf dem Fries am sogenannten "Kaiserhaus" zu lesen. Ein rechter Unsinn ist das. Ebenso wie das Gerücht, der Kaiser sei nur heilig gesprochen worden, weil er mit seiner Gattin Kunigunde ein keusches Leben geführt habe.

Ganz echt: Wo hätte Heinrich mit all diesen vielen Menschen übernachten sollen? Im "Kaiserhaus" hat ja nicht mal er selbst geschlafen. Sondern in einem Zelt irgendwo auf Innings Fluren. Und die hohe Zahl seiner Männer rührt wahrscheinlich ohnehin nur daher, weil bei jeder Renovierung des Hauses und seines Frieses eine "Null" mehr dazugefügt worden ist. Sagt zumindest Bürgermeister Walter Bleimaier - und der gehört immerhin zu denjenigen, die aus dieser Geschichte gelernt haben. Ihm ist es nämlich jetzt geglückt, aus null Referenten für Vereine und Kultur immerhin gleich zwei zu machen: seinen dritten Bürgermeister Hubert Vögele für Kultur und dann doch Katrin Nicolodi von der BIZ für die Vereine. Was seine Argumente waren, kann nicht mal ich sagen. Nur eines: Die müssen sich jetzt um Heinrich II. kümmern. Denn der wird 2021 mit einer Revue gewürdigt. Mal schauen, was dabei herauskommt. Auf jeden Fall viel Arbeit. Und die wollte wohl keiner. Zumindest nicht als Gemeinderat, glaubt

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