Corona-Krise:Unterstützung für Brasilien

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Nahende Hilfe: Einheimische in Novos Alagados verteilen Lebensmittel. (Foto: oh)

Der Puchheimer Verein Campo Limpo warnt vor einer Hungerkatastrophe und bittet um Spenden

Von Ariane Lindenbach, Puchheim

Die Corona-Pandemie hat Brasilien voll getroffen. Wie der Puchheimer Verein Campo Limpo berichtet, erhält er von seinen zahlreichen Partnerorganisationen alarmierende Berichte. Demnach ist die Situation in den bedrängten Wohnverhältnissen der Favelas besonders bedrohlich. Die Zahl der Infizierten in den Großstädten steige erschreckend. Und selbst in bislang weniger betroffenen ländlichen Gebiete im Nordosten, wo der Verein vornehmlich die regionale ökologische Landwirtschaft fördert, wuchsen die Ängste und auch die Konflikte. Die Dorfgemeinden haben Verwandte in São Paulo, die jetzt zurück aufs Dorfwollen und unter Umständen das Virus mitbringen. Bestärkt durch ein Dekret des Präsidenten zur Ausweitung von Agroindustrie und Erzabbau würden auswärtige Unternehmen in Bezirke südlich von Juazeiro im Bundesstaat Bahia eindringen, heißt es in der Pressemitteilung. "Die alteingesessene Bevölkerung wird dadurch gefährdet ebenso wie indigene Völker in Amazonien bei zunehmender unkontrollierter Abholzung des Regenwalds", warnt Campo Limpo.

Für die Bewohner in den ärmeren Vierteln der Großstädte ist die Krise existenziell, ihre schlecht bezahlten Gelegenheitsjobs gibt es seit dem Lockdown nicht mehr. Die Gewalt nehme zu, es drohe eine Hungerkatastrophe. Das Stadtviertel Novos Alagados am Stadtrand von Salvador ist völlig abgeriegelt. Deshalb will Campo Limpo die inzwischen von zahlreichen Organisationen gestartete Aktion "Cesta Básica" unterstützen. Sie verteilt an bedürftige Familien Lebensmittel- und Hygienepakete und informiert über Ansteckungswege und Hygiene-Maßnahmen. Einheimische Firmen sowie Einzelpersonen unterstützten die Hilfsaktion bereits, "das reicht jedoch bei weitem nicht aus", schreibt Campo Limpo. "Um das akute Überleben von Ärmsten" zu sichern bittet der Verein unter dem Stichwort "Nothilfe" um Spenden auf sein Konto mit der IBAN-Nummer DE34 7005 3070 0003 5892 98. Wer eine Spendenquittung benötigt, soll seine Adresse angeben.

© SZ vom 02.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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