Krimi:Sozialstudie mit Spuk

Ein verfluchtes Haus, Albträume und bäuerliche Aggressoren: Daniel Prochaska verfilmte Martina Wildners Jugendroman "Das schaurige Haus" als unheilvoll aufgeladene Dorfgeschichte.

Von Barbara Hordych

Ein verfluchtes Haus, Albträume und bäuerliche Aggressoren - kein Wunder, dass Martina Wildners Jugendroman "Das schaurige Haus" Leser wie Protagonisten das Fürchten lehrt. Alles beginnt, als der dreizehnjährige Ich-Erzähler Hendrik mit seinen Eltern und dem kleinen Bruder Eddi aus Sachsen in ein Dorf im Allgäu zieht. Die idyllische Alpenlandschaft vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, dass sich das neue Zuhause der Familie vom ersten Tag an unheimlich anfühlt. Schon seine Lage "Am Pestkirchlein" macht seine Bewohner auf Anhieb zu Außenseitern. Im Garten wimmelt es vor Schnecken, die der kleine Eddi begeistert sammelt. Nachts allerdings wird Hendriks kleiner Bruder von Albträumen heimgesucht, schlafwandelt und malt Schnecken an die Wände. Während die Mutter der Jungen feststellt, "ich glaube, dieses Dorfleben bekommt uns nicht. Und dieses Haus schon gar nicht", beginnt Hendrik gemeinsam mit seinen neuen Freunden Fritz und Ida Nachforschungen über die Geschichte des Hauses anzustellen, die zu einem ungesühnten Verbrechen in der Vergangenheit führen.

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Im vergangenen Jahr wurde "Das schaurige Haus" von der österreichischen Produktionsfirma "Mona Film" fürs Kino adaptiert und der Ort des Geschehens nach Kärnten verlegt. Regie führte Daniel Prochaska, der Sohn des Regisseurs Andreas Prochaska. Der drehte mit "Das finstere Tal" einen grandiosen und düsteren Alpenwestern, bei dem sein Sohn den Schnitt besorgte. Nun widmet sich Daniel Prochaska in seinem Kinofilm-Debüt einer Dorfgeschichte, die durch vergangene Ereignisse ähnlich unheilvoll aufgeladen ist.

Das schaurige Haus , Regie: Daniel Prochaska, Beltz & Gelberg 2019, ab 12 J.

© SZ vom 04.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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