Starnberg:Abwasserverband plant Neubau

Wegen neuer Aufgaben soll Betriebsgelände erweitert werden

Von Peter Haacke, Starnberg

Der Abwasserverband Starnberger See will sein Betriebsgelände am Rand des Leutstettener Mooses erweitern, um besser für künftige Aufgaben gewappnet zu sein. Geplant ist im Norden der Kreisstadt der Neubau eines Verwaltungsgebäudes, einer zusätzlichen Maschinenhalle sowie weiterer Carports, die mit Fotovoltaikanlagen bestückt werden sollen. Die Pläne waren bereits im März 2019 vorgestellt worden, der Bauausschuss beschloss daraufhin für das Werksgelände des Verbands die Aufstellung eines Bebauungsplans. Im Vorentwurf des Sondergebiets "Kläranlage" sind Verwaltungs- und Betriebsgebäude mit Büro-, Schulungs-, Sozial-, Lager- und Archivräumen, Labor und Technikräume sowie technische Anlagen, Fahrzeughallen, Werkstätten, Carports und Stellplätze erlaubt.

Michael Friedrich, Leiter der Bauabteilung beim Abwasserverband, erläuterte im Bauausschuss den Grund für die Erweiterung. Er bezeichnete die Investition in Millionenhöhe als "Generationenprojekt". Die Kapazität der Starnberger Kläranlage sei ausgelegt für 100 000 Personen, aktuell werde das Abwasser von 60 000 Personen gereinigt. Problematisch aber sei der hohe Anteil von Fremdwasser: Bei Regenfällen landet ein hoher Anteil der Niederschläge in den Schmutzwasserleitungen. Daher müsse jedes der insgesamt rund 20 000 Grundstücke im Bereich des Verbands auf Fremdwassereintrag ebenso untersucht werden wie Kanäle, Gräben und Sickerschächte. Vor drei bis vier Jahren habe man diese Aufgabe noch an externe Dienstleister vergeben, doch dies habe sich als "gigantische Kostenfalle" erwiesen. Künftig will der Abwasserverband diese Aufgabe selbst übernehmen, was aber zusätzliches Personal, Technik und Material erfordert. Friedrich schloss zwar nicht aus, dass sich die Abwassergebühren künftig erhöhen könnten - "aber nicht wegen der neuen Gebäude", sagte er.

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