Automobilindustrie:BMW baut 6000 Stellen ab

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BMW beschäftigt derzeit weltweit etwa 126 000 Mitarbeiter. (Foto: Michael Westermann/imago)

Der Autobauer will dabei ohne betriebliche Kündigungen auskommen und spricht von einem "zukunftsfähigen Personalmaßnahmenpaket".

Der Münchner Autobauer BMW wird 6000 Stellen abbauen. Darauf hat sich der Konzern mit dem Betriebsrat geeinigt. Der Stellenabbau soll ohne betriebliche Kündigungen auskommen. Vielmehr setzt das Unternehmen auf Fluktuation und freiwillige Vereinbarungen. BMW selbst spricht in einer Pressemitteilung von einem "zukunftsfähigem Personalmaßnahmenpaket".

Das vereinbarte Paket zum Stellenabbau sieht vier Punkte vor: Für Arbeitnehmer, die kurz vor dem Renteneintritt stehen, könnte dieser mit Abfindungen vorgezogen werden. Verträge mit einer vereinbarten Wochenarbeitszeit von 40 Stunden werden auf 38 Stunden reduzierter. Mitarbeiter, die auf ein tarifliches Zusatzgeld verzichten, können dafür bis zu acht zusätzliche Urlaubstage nehmen. Frei werdende Stellen sollen nicht nachbesetzt werden.

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"Wir haben ein zukunftsgerichtetes Maßnahmenpaket vereinbart, das uns kurzfristig hilft, das Unternehmensergebnis zu verbessern, uns aber langfristig die Innovationskraft erhält", wird Ilka Horstmeier, Personalvorständin der BMW AG und Arbeitsdirektorin, in einer Pressemitteilung zitiert. "Damit bleiben wir ein verlässlicher Arbeitgeber."

Keine Einsparungen soll es bei den Auszubildenden geben. Auch in diesem und im Folgejahr sollen 1200 Auszubildende in Deutschland eingestellt werden und damit das Vorjahresniveau gehalten werden. "Auch die Übernahme für die Auszubildenden in den Werken und der Zentrale nach Beendigung der Berufsausbildung gilt weiterhin", so Horstmeier. Junge Menschen unter 25 sollen bei externen Vollzeit-Qualifizierungen wie einem Studium finanziell unterstützt werden. Ihnen soll außerdem die Rückkehr in ein Arbeitsverhältnis nach dem Abschluss garantiert werden.

Der Autoabsatz ist wegen der Corona-Krise und der Rezession eingebrochen. BMW rechnet im laufenden Quartal mit roten Zahlen. Eine Betriebsvereinbarung garantiert jedem Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz - aber nur, solange BMW einen Jahresgewinn erwirtschaftet. Der Konzern beschäftigt derzeit weltweit etwa 126 000 Mitarbeiter. Gewöhnlich verlassen jährlich etwa 5000 den Autokonzern, die Hälfte davon geht in Rente. Eine Nachbesetzung frei werdender Stellen wird bereits in jedem Einzelfall geprüft. In der Rezession wechseln allerdings weniger Mitarbeiter zu anderen Unternehmen als in normalen Zeiten.

© SZ.de/dpa/hij - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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