Stones vs. Trump:Alte Feinde, alte Lieder

MICK JAGGER IN GIMMIE SHELTER

Mick Jagger (hier mit USA-Hut im Film „Gimmie Shelter“ von 1970) sieht die Stones von Donald Trump missbraucht.

(Foto: Reuters)

Damit der US-Präsident ihre Lieder auf seinen Wahlkampfveranstaltungen nicht mehr spielt, fahren die Rolling Stones jetzt ganz große Geschütze auf.

Von Martin Zips

Vom Alter her müssten sie sich eigentlich gut verstehen, die Rolling Stones und der US-Präsident. Alle jenseits der 70, die meisten von ihnen gefärbt und Millionäre. Und zumindest um eine einseitige Liebe dürfte es sich schon handeln, denn Trump spielt auf seinen Wahlkampfveranstaltungen gerne Stones-Songs wie "You can't always get what you want". Obwohl ihm die Stones das schon 2016 untersagt haben. Aber gut, auch Rihanna, Ozzy Osbourne oder die Familie von Tom Petty möchten nicht, dass Trump ihre ureigenen Koloraturen verwendet. Der Streit zwischen Trump und den Stones allerdings geht schon etwas länger. 1989 hatte sich die Gruppe zwar mal einen ihrer Auftritte vom "Trump Plaza Hotel And Casino" sponsoren lassen, aber - nicht ganz konsequent - gleichzeitig vertraglich abgemacht, dass Trump ihrem Auftritt in Atlantic City fernbleiben müsse (so schreibt es das Fachorgan Rolling Stone, und das sollte es schon wissen). Trump hielt sich nicht daran, gab dort sogar eine Pressekonferenz und da er wirklich nicht abhauen wollte, so erzählte es der Tourveranstalter einmal, habe Keith Richards schließlich ein Messer in einen Tisch gerammt und gezischt: "Einer verlässt jetzt das Gebäude - entweder er oder wir!" Da sei Trump dann doch gegangen. Jetzt, so kündigte die Gruppe in einer Mitteilung an, werde man "weitere Schritte einleiten", sollte nochmal ein Song auf einer seiner Wahlkampfveranstaltungen zu hören sein. Es soll teuer für ihn werden. Wie lauteten die poetischen Zeilen der lebenserfahrenen Lyriker dereinst? "You can't always get what you want".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: