Erlanger Comic-Salon digital:Mehr als eine Notlösung

Mehr als eine Notlösung: der Erlanger Comic-Salon digital

Per Videokonferenz wurden am Freitagabend die Max-und-Moritz-Preise, die wichtigsten Preise für grafische Literatur und Comic-Kunst im deutschsprachigen Raum, verliehen. Die Auszeichnungen hätten eigentlich beim 19. Internationalen Comic-Salon Erlangen vergeben werden sollen, der Corona-bedingt aber abgesagt werden musste. Deshalb wurde die Messe kurzerhand ins Netz verlegt, mit der Preisverleihung wurde ein "Digitaler Comic-Salon" eröffnet. Die gleichnamige Plattform soll mehr sein als eine Notlösung in Pandemie-Zeiten, sie soll dauerhaft zum Schaufenster und Treffpunkt für die deutschsprachige Comic-Szene werden. Wie vielfältig und vital diese ist, zeigte nicht zuletzt die Preisverleihung am Freitag. Als beste deutschsprachige Comic-Künstlerin wurde Anna Haifisch geehrt, die mit "The Artist" bekannt wurde, einer Serie über einen Künstler, dem man die Mühen seiner Existenz schon am dürren, weißen Leib ansieht. Der Preis für den besten deutschsprachigen Comic-Strip ging an "Busengewunder" von Lisa Frühbeis (Carlsen/"Der Tagesspiegel"), als bester deutschsprachiger Comic wurde "Der Umfall" von Mikaël Ross (avant-verlag) ausgezeichnet. Einen Sonderpreis für ihr herausragendes Lebenswerk erhielt die Künstlerin und Professorin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), Anke Feuchtenberger. Julia Bernhard wurde für das beste deutschsprachige Comic-Debüt "Wie gut, dass wir darüber geredet haben" geehrt. Bester internationaler Comic ist "Am liebsten mag ich Monster" von Emil Ferris (Panini Verlag).

© SZ vom 13.07.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: