Transfermarkt:Alle schauen auf Guardiola

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Pep Guardiola und David Alaba: Glückliche Stunden beim FC Bayern - und bald zusammen in Manchester? (Foto: Alexander Hassenstein)

Viele Jahre hat der FC Bayern Spieler halten können, die er nicht abgeben wollte - in diesem Sommer könnte sich das ändern. Nicht zuletzt, weil Manchester City und Pep Guardiola mit vielen Argumenten locken.

Kommentar von Benedikt Warmbrunn

Sogar Pep Guardiola war damals machtlos gewesen. Mit der ihm eigenen Leidenschaft hatte der Trainer intern für den Spieler geworben, den er als zentrale Figur in seinem Passspielfestival gesehen hatte. Geholfen hatte es nicht. Der FC Bayern hatte dem Spieler einen neuen Vertrag angeboten, aber nicht für das Geld, das sich dieser erhofft hatte. Also wechselte Toni Kroos zu Real Madrid, im Sommer 2014 war das. Seitdem hat kein Spieler mehr die Münchner verlassen, den die Münchner halten wollten.

In diesem Sommer könnte sich das ändern. Und sollte es so kommen, dann auch, weil Guardiola in diesem Jahr in Transferfragen nicht so ohnmächtig ist, wie es viele erwartet und erhofft hatten.

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Der Transfers des 17-jährigen Engländers steht offenbar kurz vor dem Abschluss. Die Rückkehr von Max Kruse in die Bundesliga wird wahrscheinlicher. Kai Havertz hat sich angeblich für einen Wechsel entschieden.

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Guardiola trainiert mittlerweile Manchester City, jenen Klub also, den der Sportgerichtshof Cas am Montag mit einem milden Urteil vom Vorwurf eines Finanztrickfestivals weitgehend freigesprochen hat. Das Urteil hob Citys Zwei-Jahres-Sperre in der Champions League auf, und so drängt der Klub zurück auf den Transfermarkt. Er kann nun mit einer sportlich reizvollen Perspektive locken, mit Geld sowieso - und natürlich mit Pep Guardiola, der in Spielerkreisen wie ein Guru verehrt wird. Spüren könnte dies sogar der mächtige, reiche FC Bayern.

Die Münchner haben in diesem Jahr vielleicht die bisher beste Kaderplanung Europas gemacht. Sie haben mit ihrem Trainer Hansi Flick verlängert, mit mehreren Schlüsselspielern (Müller, Neuer, Davies) auch, sie haben sich ein Talent gesichert (Nianzou), dazu einen international begehrten Nationalspieler (Sané); Letzterer kam von City. Auch zwei weiteren Spielern haben sie neue Verträge vorgelegt, beide sieht Flick als zentrale Figuren in seinem kraftvollen Vorwärtsfußball. Aber noch haben David Alaba und Thiago Alcántara nicht verlängert.

Thiago hatte Guardiola einst nach München gelotst ("Thiago oder nix!") - den Abschied des Mittelfeldspielers erwarten sie nun selbst in München, nachdem er angeblich einen ausverhandelten Vertrag nicht unterschrieben hat. Manchester City könnte für Thiago passen. Und Alaba, den Flick sein "Herzstück" nannte, soll laut Guardian sogar ganz oben auf der Einkaufsliste von City stehen. Für die Position als Innenverteidiger, auf der er unter Flick zum Führungsspieler aufgestiegen ist, hatte ihn einst Guardiola entdeckt. Und Alaba zeigt in Zukunftsfragen noch bessere Defensivkünste als auf dem Platz. Inter? Real Madrid? Barcelona? City? Oder doch ein Rentenvertrag in München? Alaba sagt nix.

Dass City um ihn wirbt, heißt nicht, dass Alaba auch zu City wechseln wird. Aber es heißt, dass der Klub, der Alaba nächstes Jahr beschäftigen will, einen Konkurrenten mehr ausstechen muss. Und sei es durch ein Gehalt, das in Zeiten der Corona-Krise wirtschaftlich vielleicht doch ein bisschen unvernünftig ist.

© SZ vom 15.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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